Mit optimaler Energieeffizienz: die neue Zentrale des Logl in Weil der Stadt Foto: /Jürgen Bach

Der Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft zieht bald nach Weil der Stadt. Dann soll hier Gartenvielfalt gelebt werden. Die neue Zentrale des Vereins fügt sich harmonisch in die Umgebung ein.

Auf dem Malerbuckel tut sich was. Gleich hinter der Landesakademie für Jugendbildung stehen zwei neue Gebäude. „Das größere, langgestreckte Holzhaus erinnert an eine Scheune, die auf einer süddeutschen Streuobstwiese stehen könnte“, erklärt Rolf Heinzelmann, Geschäftsführer des Landesverbandes für Obstbau, Garten und Landschaft (Logl), der hier bald mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einziehen wird.

Auch wenn die Bauweise eher schlicht erscheint, zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich. Vielleicht ist es die Harmonie, mit der sich der neue Standort des Vereins zur Erhaltung der Gartenkultur und Bewahrung der Landschaft in die Umgebung einfügt – in die sanft abfallenden Wiesen, durchbrochen von Steinriegeln, die typisch fürs Heckengäu sind. Vielleicht ist es aber auch die ansprechende Fassade des Neubaus, der mit unbehandelter Douglasie verkleidet ist.

Ein großes Fenster an der Stirnfront durchbricht den Holzkörper, der auf einem schmalen Betonsockel sitzt. Vom hellen Seminarraum, in dem künftig Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen stattfinden sollen, schweift der Blick über die Landschaft bis hin zur Keplerstadt. Im Schatten des neuen Vereinszentrums steht ein kleineres Abbild, in dem sich die Technik befindet. „Wir haben ein energetisches Null-Emissions-Konzept, bestehend aus einer reversiblen Luft-Wasser-Wärmepumpe, einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und einer Photovoltaik-Anlage“, erläutert der Geschäftsführer das Energiekonzept. So werden Wärme und Strom selbst erzeugt, ohne weitere Emissionen auszustoßen, und das Gebäude punktet mit einer optimalen Energieeffizienz.

Mehr Bewusstsein für heimische Hölzer

Im Inneren der Geschäftsstelle duftet es nach Holz. Wände und Decke sind aus heimischen Nadelhölzern wie Weißtanne und Lärche sowie verschiedenen Laub- und Obsthölzern. Das soll die heimischen Obstarten und -sorten und deren unterschiedliche Eigenschaften widerspiegeln. „Wir wollen das Bewusstsein zur Verwendung von Laubhölzern im zeitgenössischen Holzbau anregen“, sagt Heinzelmann dazu.

Das nachhaltige Projekt legt einen besonderen Fokus auf die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz und der daraus resultierenden Schonung von Ressourcen. Im Holz wird Kohlendioxid gespeichert, genauso wie im umgebenden Schaugarten, der aktuell in Planung ist. Bei der Informationsveranstaltung mit dem Architekten Holger Lohrmann, die im Dezember stattfand, zeigten sich auch Peter Hauk, CDU-Landesminister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, und lokale Politikerinnen und Politiker begeistert von der nachhaltigen Bauweise.

Vom Stuttgarter Westen nach Weil der Stadt

Finanziert wird das neue Logl-Zentrum durch den Verkauf der bisherigen Zentrale, die in einem Mehrfamilienhaus im Stuttgarter Westen untergebracht ist, und durch Förderungen, wie beispielsweise aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Baden-Württemberg unterstützt mit seinem EFRE-Programm Zukunftstechnologien und Kompetenzen sowie Ressourcen- und Klimaschutz.

Während der Innenausbau soweit abgeschlossen ist und die Stühle im Seminarraum bereits für die erste Versammlung bereitstehen, wartet im Außenbereich noch Arbeit. „Wir wollen einen Steinriegel und eine Hecke anlegen“, sagt Rolf Heinzelmann. Auf der Wiese rund ums Gebäude sollen Wildblumen und Obstbäume wachsen, wie beispielsweise der Börtlinger Weinapfel, Streuobstsorte des Jahres 2023. Die offizielle Einweihung ist für März geplant.