Talwärts auf dem Woodpecker Trail in Degerloch – nicht ungefährlich. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Die einzige legale Downhillstrecke in Stuttgart sorgt immer wieder mal für Aufregung. Dass die rasante Talfahrt nicht ungefährlich ist, zeigt ein Unfall am Mittwochabend.

Stuttgart - Es geht rasant talwärts, 120 Meter Höhenunterschied auf einem Kilometer Waldstrecke, 27 Hindernisse – und es ist nicht ungefährlich: Ein 29 Jahre alter Mountainbiker ist am frühen Mittwochabend auf der Downhill-Strecke unterhalb von Degerloch gestürzt und hat dabei schwere Verletzungen erlitten. Laut Polizei war der Radfahrer gegen 18 Uhr offenbar alleine mit seinem Rad auf dem sogenannten „Woodpecker Trail“ unterwegs, der einzigen legalen Downhillstrecke. Dort kam er aus noch ungeklärter Ursache zu Fall.

Nachfolgende Radfahrer fanden den Schwerverletzten und alarmierten die Rettungskräfte. Diese kümmerten sich um den 29-Jährigen und brachten ihn zur weiteren medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus. „Der Radler hatte einen Helm getragen, über weitere Schutzausrüstung liegen keine Informationen vor“, sagt Polizeisprecherin Meret Sigle.

Die Strecke ist vorerst gesperrt – aus anderen Gründen

Die Radfahrer hatten die Downhillstrecke noch am Mittwochabend genutzt. Sie ist am heutigen Donnerstag und morgigen Freitag wegen Baumschnittarbeiten gesperrt. Die Baumschnittarbeiten sollen die Biker vor auf der Strecke liegenden Ästen schützen. Die Anlage im Landschaftsschutzgebiet Dornhaldenwald im Stadtbezirk Degerloch wurde im Jahr 2015 gebaut, die Stadt investierte 175 000 Euro und ist für die regelmäßige Prüfung und Wartung der Strecke verantwortlich.

In der Vergangenheit hat es im Umfeld der Strecke immer wieder Ärger mit Anwohnern und Spaziergängern gegeben, weil die Mountainbiker und Downhiller oftmals auch andere Waldwege nutzen oder wenig Rücksicht nehmen. Dabei habe es auch immer wieder Konfrontationen gegeben, berichten Anwohner. Die Mountainbiker beklagen wiederum, dass es zu wenige sogenannte Trails gebe, die legal befahren werden dürfen. Radfahren ist nämlich nur dort erlaubt, wo der Weg mindestens zwei Meter breit ist.

Drei Sünder sind angezeigt

Die Fahrradstaffel der Polizei hat deshalb seit einigen Tagen Schwerpunktkontrollen gestartet, um Extremradler auf illegalen Pfaden aufzuspüren. „Seit dem 22. September sind drei Radfahrer wegen Verstoßes gegen das Landeswaldgesetz angezeigt worden“, sagt Polizeisprecherin Sigle. Die Sünder wurden im Bereich Botnang aufgespürt.