Vom Beurener Fels aus bietet sich ein weiter Blick in die Voralblandschaft. Foto: Ines Rudel

Nach dem Starkregen im Juni ist ein Teil eines Premiumwanderwegs bei Beuren abgerutscht. Die Sanierung wird teuer, die Gemeinde allerdings kann die Kosten nicht alleine stemmen.

Wer die Wanderschuhe schnürt, um rund um Beuren auf Entdeckungstour zu gehen, erlebt eine vielfältige Landschaft mit überraschenden Ausblicken. Besonders beliebt sind dort die beiden Premiumwanderwege und der Premiumspazierwanderweg, die unter der Überschrift „hochgehberge“ beworben werden. Ein Teilstück des insgesamt 9,5 Kilometer langen Weges „hochgehfestigt“ ist allerdings seit dem Sommer nicht begehbar, eine Umleitung ist eingerichtet.

Starkregen führt zu Rutschung

Rund 100 Meter des sogenannten Philosophenwegs, eines Teilstücks des Premiumwanderweges, ist beim Starkregen im vergangenen Juni abgerutscht und seither gesperrt. Der Weg ist auf diesem Abschnitt oberhalb des Tobelweihers nicht mehr passierbar und muss nach Überzeugung der Kommune dringend wiederhergestellt werden. „Aufgrund des immer wiederkehrenden Starkregens ist mit matschigen und rutschigen Passagen, insbesondere im Wald, zu rechnen“, warnt die Gemeinde Wanderlustige und Radfahrer auf ihrer Homepage und fordert auf, die Umleitung zu benutzen.

Gerne würde die Gemeinde den Weg wieder ertüchtigen, aber die Kostenschätzung von 327 000 Euro ist für Beuren ein dicker Brocken. Wie das hinzugezogene Ingenieurbüro aufgelistet hat, verschlingt allein der nötige Erdbau rund die Hälfte der Sanierungskosten, dazu kommen Ausgaben für eine neue Gründung des Weges, der Unter- und Oberbau und die neuen Deckschichten. „Mir persönlich und dem Gemeinderat ist das viel zu teuer. Wir sind gerade dabei, eine günstigere Lösung zu finden“, erklärt dazu Bürgermeister Daniel Gluiber.

Auch im Herbst ist die Schwäbische Alb ein beliebtes Ziel bei Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Kommune hofft, einen Großteil der Kosten über das Tourismusinfrastruktur-programm Baden-Württemberg abrechnen zu können. Von 60 Prozent Zuschuss ist die Rede, und die vorbereitenden Gespräche mit dem Regierungspräsidium Stuttgart sind bereits erledigt. Nun hat auch der Beurener Gemeinderat grünes Licht für diesen Plan gegeben. Am Philosophenweg ist das abschüssige Gelände nach Erkenntnissen der Gemeinde schon häufiger ins Rutschen geraten, und laut Geologe ist der gesamte Albtrauf eher instabil. Das erklärt auch die hohen Aufwendungen, die nötig wären, um den Weg wieder zu stabilisieren und begehbar zu machen. Aber nicht nur für Wanderer und Radfahrer soll der Weg ertüchtigt werden, genauso wichtig sei, dass solch breite Wege auch mit Forstfahrzeugen befahren werden können. Nach den bereits vorliegenden Plänen wäre auch das sichergestellt.

Touristen zieht es zum Hohenneuffen

Der höchste Punkt des Weges, der insgesamt 350 Höhenmeter überwindet, liegt mit 702 Metern auf der Burgruine Hohenneuffen, einer der größten Festungsanlagen in ganz Süddeutschland. Als Startpunkt für das Wandererlebnis bietet sich die Panoramatherme in Beuren an, alternativ ist auch der Einstieg über einen Zubringerweg am Parkplatz des Freilichtmuseums Beuren möglich.

Für Bürgermeister Gluiber steht jedenfalls die Bedeutung des Weges fest: „Der Philosophenweg in Beuren ist der Hauptwanderweg für uns Einheimische und auch für unsere Gäste“, erklärt der Verwaltungschef. Gluiber hält die durchgehende Begehbarkeit für wichtig, auch weil der Weg in halber Höhe über Beuren und Balzholz zu wunderbaren Ausblicken führt und zahlreiche Ruhepunkte biete.