Eine Frau in Schlaitdorf (Kreis Esslingen) wird von Telefonbetrügern angerufen. Ihr Sohn habe in einem Unfall das Ungeborene einer Schwangeren getötet und sie müsse als Mutter nun Kaution zahlen. Was rät die Polizei in so einem Fall?
Eine Frau aus Schlaitdorf ist im Laufe der Woche Opfer von Telefonbetrügern geworden.
Nach Angaben der Polizei hatte ein unbekannter Anrufer der Frau vorgelogen, ihr Sohn habe einen Unfall verursacht und eine hochschwangere Frau angefahren, wobei das ungeborene Kind ums Leben gekommen sei. Außerdem wurde behauptet, dass nur durch die Bezahlung einer Kaution die Inhaftierung des Sohnes abzuwenden sei. Zunächst wurde ein sechsstelliger Betrag als Kaution gefordert. Als die Frau angab, nicht so viel Geld zu haben, war der Kriminelle wohl plötzlich mit mehreren tausend Euro zufrieden. Nachdem sie bei ihrer Bank Geld abgehoben hatte, wurde sie zunächst zum Stuttgarter Landgericht dirigiert. Wie oft bei solchen Straftaten, hatte der Betrüger über das Mobiltelefon der Frau nahezu ständig Kontakt zu ihr und damit auch ständigen Einfluss auf sein Opfer.
Schließlich wies der Mann sie an, in die Urbanstraße zu fahren. Dort klopfte dann unvermittelt ein Fremder an ihre Autoscheibe, dem sie den Umschlag mit dem Bargeld übergab. Erst später flog der Betrug auf.
Die Polizei rät:
- Schenken Sie solchen Geschichten keinen Glauben.
- Lassen Sie sich nicht in Panik versetzen. Nehmen Sie sich
stattdessen Zeit, um selbst Kontakt mit dem betreffenden
Angehörigen oder mit anderen Familienmitgliedern aufzunehmen. So
tritt meist schnell zutage, dass der Anrufer ein Betrüger ist.
- Niemals würde die Polizei, ein Gericht oder ein Vertreter einer
anderen Behörde die Übergabe von Bargeld oder anderen Wertsachen
verlangen - schon gar nicht auf offener Straße oder an plötzlich
wechselnden Treffpunkten.
- Ebenso würde kein Vertreter einer Behörde Sie mit permanenten
Anrufen oder gar einer Standleitung beeinflussen oder unter
Druck setzen.
- Beenden Sie das Gespräch und alarmieren Sie die Polizei.