Bernd Schneider Foto: Thomas Krytzner - Thomas Krytzner

Schneiderbuam versus Schweinehund – die Comedy mit Bernd und Leo Schneider samt Thomas Jentsch hat beim Berkheimer Publikum durchaus Eindruck hinterlassen.

EsslingenWer bei der Watzmann-Show eine breit-schwäbische „Komede“ erwartet hatte, ist gleich zu Beginn des Spektakels in der Berkheimer Osterfeldhalle auf den Boden der Tatsachen geholt worden. Der (innere) Schweinehund begrüßte das Publikum nämlich auf Hochdeutsch mit einem Hauch Berliner Schnauze. Thomas Jentsch – ein Berliner Original – verkörperte ihn genial. Und er hatte via direkten Draht göttlichen Beistand, der ihn mitunter allmächtig unter Druck setzte.

Seine Aufgabe war es, die beiden Extremsportler Bernd und Leo Schneider (Vater und Sohn) von ihrem anstrengenden Vorhaben abzubringen, während vier Tagen 840 Kilometer Rad zu fahren, fünf Kilometer zu schwimmen und nebenbei noch kurz mal den Watzmann an der gefährlichen Ostwand zu besteigen. Um sein Vorhaben erfolgreich umzusetzen, hatte der Schweinehund die beiden Sportskanonen zu einem Wellness-Abend eingeladen. Das Berkheimer Publikum konnte live erleben, wie er fast chancenlos versuchte, die geplante Watzmann-Challenge zu verhindern.

Überzeugungsarbeit

Dabei wandte der Schweinehund die kulinarische Verführung an. Ein Zuschauer – Lothar – durfte mitmischen und fungierte als Butler James, der unter anderem Kaviar und Hummer servierte. Doch diese Upperclass-Speisen konnten Bernd und Leo Schneider, die sich übrigens selbst spielten, nicht überzeugen. Viel mehr starteten beide nach einem kurzweiligen Videofilm über die erste Etappe auf zwei Rädern den ersten Versuch, den Schweinehund zu überzeugen, in die Pedale zu treten. Die Sportskanonen machten es auf einem Rennrad vor, und auf der Videowall erschien die Geschwindigkeitsmessung in Form von Tieren. Während es Leo getrost mit einem Strauß aufnehmen konnte, reichte es bei Papa Bernd sogar für den Geparden. Unter schadenfrohem Gelächter des Publikums strampelte sich auch der Schweinehund ab, jedoch war es vergebliche Liebesmüh‘, er erreichte nur die Geschwindigkeit eines Faultiers.

Bei der Kategorie Schwimmen gab es für die Schneiderbuam im Vorfeld viel Schreibkram. Der Königssee steht unter Naturschutz und so musste Bernd Schneider etliche Gespräche mit der Bayrischen Schlösser- und Seenverwaltung führen, damit Vater und Sohn den fünf Kilometer langen See durchschwimmen durften. Der Schweinehund griff in die Trickkiste und setzte die Sportler mit einer berauschenden Grasnote unter Drogen. Als auch das nichts nutzte und der Druck durch die göttliche Eingebung immer stärker wurde, versuchte er es nach dem erfolglosen Schwimmunterricht mit einem Liebeselixier, das er Vater und Sohn in frisch gebrühtem Tee verabreichte. Dazu behalf er sich einer Zuschauerin, die die beiden ablenken sollte. Der Zaubertrank wirkte zwar, aber nicht so, wie sich der innere Schweinehund das vorgestellt hatte. Leo fand plötzlich unhaltbares Gefallen am Schweinehund und dieser musste die Aktion abbrechen.

Dann kommt die Gailtalerin

Die Extremsportler konnten ihren Gastgeber zum Klettern an der hauseigenen Bibliothek überzeugen. Gerade als sich der sogenannte Schweinehund über seinen Klettererfolg freute, kam ihm die Gailtalerin in die Quere. Einer Sage nach soll diese als hübsches blondes Geschöpf die Kletterer an der Watzmann-Ostwand verführen und sie in den Tod reißen. Entgegen der ersten traurigen Vermutungen blieb der Schweinehund jedoch verschont, aber nicht ganz. Er hatte sich in die Sagengestalt verliebt und war jetzt Feuer und Flamme für die Besteigung des 2713 Meter hohen Gipfels. Die Sportskanonen hatten damit den inneren Schweinehund besiegt und machten sich nun auf, die Watzmann-Challenge zu bestreiten. Begleitet wurde die Show von der Live Band „Watz Up Män“, die dem Abend in der Osterfeldhalle mit ihrem fetzigen Sound bestens ergänzte. Ob der Schweinehund beim anwesenden Publikum künftig noch eine Chance hat, bleibt ungewiss.