In Berlin kam es zu Tumulten (Symbolbild). Foto: imago images/Emmanuele Contini

Die Anlässe sind meist gering. Dann schaukeln sich die Situationen durch Beleidigungen hoch, bis geschubst und zugeschlagen wird. So schildern Konfliktschlichter die Entstehung von Tumulten in Bädern. Am Wochenende gab es nun wieder Probleme in einem Freibad.

Kaum lockt der Sommer die Menschen ans Wasser, kommt es wieder zu einem ersten der bekannten aggressiven Vorfälle im Schwimmbad. Erneut brach in einem Berliner Freibad ein Tumult und eine Schlägerei aus. Die Polizei musste am Sonntagnachmittag im Sommerbad Pankow eingreifen, wie am Montag mitgeteilt wurde. Zunächst stritten sich zwei Jugendgruppen gegen 17.00 Uhr. Schließlich beteiligten sich etwa 20 junge Menschen, die Situation eskalierte zu einem Handgemenge, Wachleute des Schwimmbades mussten eingreifen.

Die Jugendlichen flüchteten, Wachleute hielten aber einen 14-jährigen und einen 16-jährigen Jugendlichen fest. Bei der folgenden Auseinandersetzung verletzten sich der 16-Jährige und ein 24-jähriger Wachmann gegenseitig leicht. Die Polizei stellte die Personalien fest und benachrichtigte die Eltern. Am Sonntagnachmittag war es angenehm warm in Berlin, aber keineswegs heiß.

Wachleute von privaten Sicherheitsfirmen im Einsatz

Im vergangenen Sommer war es mehrfach in verschiedenen Freibädern zu Streitereien und Tumulten zwischen Gruppen junger Männer und dem Wachpersonal gekommen. Die Polizei musste eingreifen. Das betraf das Neuköllner Columbiabad, das Olympiabad in Charlottenburg und das Bad am Insulaner in Steglitz. Einmal gingen Angreifer mit Schlagwaffen und Reizgas gezielt auf Wachleute los.

Die Bäder-Betriebe sprechen von Einzelfällen angesichts der vielen Bäder und Öffnungstage in einem langen Sommer mit Millionen Besuchern. In manchen Bädern beruhigen junge Konfliktlotsen des Projekts „Bleib cool am Pool“ an heißen Wochenenden die Gemüter in den Warteschlangen am Sprungturm, an der Rutsche und im Kinderbecken. Sie berichten, dass viele Randalierer bekannt seien, ein Hausverbot sei aber kaum zu kontrollieren, so dass es immer wieder zu Problemen mit denselben jungen Männern käme.

Rund 170 Wachleute von privaten Sicherheitsfirmen sind an heißen Wochenenden in den Berliner Freibädern im Einsatz. 1,5 Millionen Euro geben die Bäder dafür pro Jahr aus.