Innenminister Horst Seehofer beharrt auf das Vorrecht des Bundes. Foto: dpa/Martin Schutt

Bundesländer und Städte, die Flüchtlinge aufnehmen wollen, sollten vom Bund nicht gebremst werden, kommentiert Dieter Fuchs.

Stuttgart - Es ist ein Trugschluss zu glauben, dass die Pandemie die globalen Flüchtlingsströme gestoppt hat. Lockdowns und die kontrollierte Reisetätigkeit in Europa mögen diesen Anschein nahe legen. Doch an der nordafrikanischen Küste und an den Binnengrenzen der Türkei landen nach wie vor jeden Monat Zehntausende von Flüchtlingen mit dem Ziel Europa. Die Reiserouten haben sich krisenbedingt verlagert, etwa von Libyen nach Tunesien oder über den Van-See, doch die Menschen flüchten nach wie vor auf der Suche nach Sicherheit und einer besseren Zukunft. Mit ihrer Blockadepolitik wird die EU das Problem nicht lösen. Und wer wie Bundesminister Horst Seehofer jetzt freiwillige Aufnahmeangebote der Bundesländer blockiert, vergrößert letztlich nur den Handlungsdruck.