In Berlin wurden einige Demonstranten abgeführt – darunter auch Attila Hildmann. Foto: dpa/Christophe Gateau

In etlichen deutschen Städten gab es am Samstag Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen. Auf Abstandsregeln nahmen viele keine Rücksicht. In Berlin kam es auch zu einigen Festnahmen.

Berlin - In mehreren deutschen Städten haben am Samstag Tausende Menschen gegen die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie demonstriert. Einer der Schwerpunkte war Stuttgart. Auch in Berlin, München und Frankfurt gab es Proteste.

In Stuttgart waren auf dem Cannstatter Wasen mehrere Tausend Menschen unterwegs. Ein Polizeisprecher sagte, es sei ziemlich voll geworden. Eine genaue Teilnehmerzahl nannte er nicht. Die Schutzmaßnahmen seien meist eingehalten worden. Die Behörden hatten maximal 10 000 Teilnehmer erlaubt. Hinter dem Protest steht eine Initiative namens „Querdenken“. Kritiker befürchten eine Vereinnahmung durch Verschwörungstheoretiker und Rechtspopulisten.

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In Berlin nahm die Polizei wegen Nichteinhaltung von Regeln zur Corona-Eindämmung bei einer Demonstration vor dem Reichstagsgebäude etwa 30 Menschen fest. Dabei sei es vor allem um die Feststellung der Personalien gegangen, sagte ein Sprecher. Auch Starkoch Attila Hildmann war unter den Demonstranten, die abgeführt wurden. Trotz Durchsagen über Lautsprecher sei der Mindestabstand nicht eingehalten worden. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich am Alexanderplatz zu einer nicht angemeldeten Zusammenkunft. In Berlin sind aktuell nur Versammlungen mit bis zu 50 Teilnehmern an einem festen Ort erlaubt.

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Auf dem Münchner Marienplatz demonstrierten etwa 3000 Menschen gegen zu strikte Infektionsschutzbestimmungen. Die Demonstration sei angemeldet gewesen, allerdings nur für 80 Teilnehmer, sagte ein Polizeisprecher. Aus „Gründen der Verhältnismäßigkeit“ habe man die Demonstration laufen lassen. Alle hätten sich friedlich verhalten.

Mehr als 500 Demonstranten protestierten in Frankfurt. Sie zogen mit Transparenten durch die Innenstadt und riefen: „Legt den Maulkorb ab“, „Schließt Euch an“ und „Widerstand“. Nach Polizeiangaben handelte es sich um eine nicht angemeldete Kundgebung. Teilweise sei der Mindestabstand von 1,5 Metern unterschritten worden. Die Polizei löste die Demonstration trotzdem nicht auf.