Das Zentrum Zinsholz hat sich laut Ralph Rieck vom Kreisjugendring dank der neuen Veranstaltungsbaracke „als sehr gewinnbringend“ erwiesen. Foto: pst/Peter Stotz - pst/Peter Stotz

Die Kinder- und Jugendarbeit von Ostfildern ist mit ihren Freizeitstätten und Veranstaltungen in jedem Stadtteil und den Schulen präsent. Sie gibt jungen Menschen Unterstützung im Alltag.

OstfildernLängst nicht alle Kinder oder Jugendlichen benötigen eine Begleitung bei der Bewältigung ihres Alltags. Doch die Anforderungen an junge Menschen steigen, und so manches Mal ist ein Rat oder eine hilfreiche Hand vonnöten, um sich zu orientieren. Der Bericht des Kreisjugendrings im Ostfilderner Verwaltungsausschuss hat gezeigt, dass die Kinder- und Jugendförderung (Kiju) der Stadt ein breit gefächertes Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten bietet.

Ralph Rieck, pädagogischer Geschäftsführer beim Kreisjugendring Esslingen, blätterte in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses Ostfildern ein vielfältiges und facettenreiches Spektrum an Hilfs- und Unterstützungsangeboten für junge Menschen in der Stadt auf. „Der Erfolg der Arbeit beruht darauf, dass die Kiju in ein Netzwerk eingebettet ist“, beschrieb Rieck, der selbst jahrelang als Leiter der Kinder- und Jugendförderung Ostfildern (Kiju) gearbeitet hatte und mit den Angeboten in der Stadt gut vertraut ist.

Angesiedelt beim Kreisjugendring Esslingen und getragen von der Gesellschaft der Kinder-und Jugendförderung in Ostfildern ist die Kiju mit insgesamt 40 Mitarbeitern und zusätzlich 13 Beschäftigten im Freiwilligen Sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst in jedem Stadtteil mit Freizeitangeboten und Beratung präsent.

Hohe Frequenz in Jugendhäusern

Im Scharnhauser Park kommen 25 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren pro Nachmittag in der Kinderaktivwerkstatt bei Kreativ- und Spielangeboten zusammen. Der offene Jugendtreff L-Quadrat im Scharnhauser Park wendet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren, die dort pädagogisch begleitet ihre Freizeit gestalten. „Mit bis zu 350 Besuchern pro Woche ist das stark nachgefragt. Viele Jugendliche begreifen das L-Quadrat als zweite Heimat“, sagte Rieck. Direkt angeschlossen liegt das Trendsportfeld. Bei gutem Wetter von bis zu 300 Menschen täglich frequentiert, unterliege es „hoher sozialer Kontrolle“ und stelle „ein sehr gutes Invest für die Stadt“ dar, erklärte Ralph Rieck.

Auch das Kultur- und Veranstaltungshaus Zentrum Zinsholz, das an 320 Tagen im Jahr von Jugendlichen und jungen Erwachsenen genutzt werde, habe sich dank der neuen Veranstaltungsbaracke „als sehr gewinnbringend“ erwiesen. „Der Kulturpalast von Ruit ist ein erheblicher Mehrwert für die Stadt“, betonte der Geschäftsführer.

Beim Zinsholz ist auch das Projekt Reset angesiedelt, in dem junge straffällig gewordene Menschen unter pädagogische Begleitung in einer Werkstatt ihre Sozialstunden ableisten. Alltagsbegleitung, Hilfen und Beratung erhalten junge Menschen in der Stadt an ihren Treffpunkten durch Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit, oder sie lassen sich im Ikeros Jugendbüro zu Themen wie Arbeit, Wohnen oder soziale Benachteiligung beraten. Berufseinstiegsbegleitung für Schüler und Azubis leistet die Kiju ebenso wie muttersprachliche Beratung für junge Erwachsene und Eltern mit Migrationshintergrund. „Jugendarbeit kann allerdings nicht immer überall sein. Doch wir können begleiten, in Konfliktfällen schnell vor Ort sein und gegenseitiges Verständnis initiieren“, betonte Rieck.

Kiju auch in den Schulen

An den Schulen ist die Kiju im Ganztagsbildungsbereich der Lindenschule, in der Schulsozialarbeit und mit dem Schülertreff am Campus in Nellingen präsent. Zudem gibt es eine ganze Reihe an Ferienangeboten, Sommerlager und Sportcamps, an denen im vergangenen Jahr mehr als 1.150 Kinder teilgenommen hatten.

„Mit dem breiten Angebot unserer Kinder- und Jugendförderung für junge Menschen verschiedener Altersschichten müssen wir uns nicht verstecken“, kommentierte Bürgermeister Rainer Lechner den Vortrag. Die Gremiumsmitglieder zeigten sich einhellig „dankbar, dass wir so einen professionellen Träger für die Angebote für alle Alters- und Zielgruppen, auch für benachteiligte und migrantische Jugendliche, haben“, wie Margarete Schick Häberle (Grüne) formulierte.