Horst Merkle (links) und Bernd Klenk vor einem Druck des Künstlers Jim Avignon. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Release zeigt im Hospitalhof in einer Benefizausstellung Werke renommierter Künstler und Künstlerinnen. Mit dem Verkauf wird die Arbeit der Drogenberatung-und Prävention finanziert.

Wenn andere Frühjahrsputz machen, wird bei der Drogenberatungs-und Präventionsstelle im Fundus der Kunstwerke gekramt. Geschäftsführer Bernd Klenk und Galerist Horst Merkle stellen aus diesen Fundstücken traditionell eine Benefiz-Verkaufsausstellung für das Foyer im Hospitalhof zusammen. Gezeigt werden Arbeiten aus dem Besitz des Vereins: Zu sehen sind Grafiken, die Release selbst drucken ließ, aber auch Restauflagen aus den großen Weihnachtsausstellungen. Darunter ist sogar eine Radierung von Markus Lüpertz, die er exklusiv für Release angefertigt hatte. Unter den Werken finden sich aber auch Schenkungen von Sammlern oder von den Angehörigen verstorbener Künstler. „Sie wissen, dass die Werke bei uns in guten Händen sind und für einen wohltätigen Zweck verkauft werden“, sagt Klenk. So kamen zwei Pop-Art inspirierte Druckgrafiken und eine Zeichnung des 1990 verstorbenen Stuttgarter Künstlers Karl Zolper kürzlich in den Besitz von Release.

Alle Stilrichtungen sind vertreten

Das Spektrum der Arbeiten der insgesamt 43 vertretenen Künstler und Künstlerinnen ist enorm breit. Neben großformatigen Selbstporträts mit Durchhalteparolen des Aktionskünstlers Wolfgang Flaz finden sich fein gezeichnete Darstellungen vom stockenden Verkehrsfluss in Manhattan aus der Schutzengelperspektive von Tom Naegele, dem Sohn des berühmten Stuttgarter Malers Reinhold Naegele. Thomas Lenk, der einer der bedeutendsten Vertreter der Konkreten Kunst in Deutschland war, ist mit seiner klaren geometrischen Formenwelt in Gestalt eines Drucks auf Acrylglas vertreten. Von Birgit Brenner, die an der Kunstakademie lehrt, ist eine eigenwillige, feministische Lithografie-Collage ausgestellt.

Sammler mit einer besonderen Leidenschaft für das Lokalkolorit Stuttgarts können ebenfalls fündig werden: Zum 20. Jahrestag der legendären Buchhandlung Niedlich hatte Arno Waldschmidt eine Einladungskarte für das Jubiläumsfest mit dem Porträt von Wendelin Niedlich gezeichnet. Der Blaue Diamant, wie die Stadtbibliothek in ihren Anfängen vor 14 Jahren wegen ihrer imposant blau beleuchteten Fenster im Volksmund hieß und in der damals noch unverbauten Umgebung strahlte, ist als Fotoarbeit von Beatrice Zervas in geradezu anbetungswürdiger Perspektive zur sehen.

Beratung während der gesamten Ausstellung

Während der gesamten Ausstellung können sich Interessierte von den Machern über die Kunstwerke und die Verkaufsmodalitäten beraten lassen. Die Vorbesichtigung ist ab Freitag, 7. März von 14 Uhr an möglich. Die Vernissage, bei der auch die Leiterin des Hospitalhofs, Monika Renninger als Gastgeberin sprechen wird, beginnt ebenfalls am 7. März um 19 Uhr.

Ausstellung: Die Fundstücke-Benefizausstellung im Hospitalhof (Büchsenstraße 33) dauert vom 7. bis 11. März. Die Öffnungszeiten von Samstag bis Dienstag sind jeweils von 10 bis 18 Uhr. Interessierte können sich unter https://www.release-stuttgart.de/release-und-kunst/ über die Exponate und deren Preise im Online-Katalog informieren.