Der Esslinger Gitarrist Hans Kuhn begeisterte mit feinem Saitenspiel. Foto: Rainer Kellmayer

Die Benefiz-Show „Wir bewegen was“ bietet beste Unterhaltung für Jung und Alt. Der Erlös fließt der EZ-Weihnachtsspendenaktion zu.

Seit der Premiere der Benefiz-Show „Wir bewegen was“ im Jahr 2008 bringt Winfried Kampmann alljährlich zur Weihnachtszeit mit jungen Nachwuchstalenten und etablierten Künstlern ein neues Programm auf die Bühne. Sein Credo: „Ich möchte zu den Menschen gehören, die aktiv etwas bewegen. Nicht zu denen, die immer sagen ‚Jetzt muss man aber mal was tun‘“. Da sich der rührige Kulturveranstalter der Gesellschaft verpflichtet fühlt, stellt er seine Benefiz-Galas stets in den Dienst einer guten Sache: Wie in den Vorjahren unterstützt Kampmann mit „Wir bewegen was“ erneut die EZ-Weihnachtsspendenaktion.

Die Benefiz-Gala erwies sich als Publikumsmagnet: Das Schauspielhaus an der Württembergischen Landesbühne Esslingen war nahezu ausverkauft. Den klangvollen Auftakt machten die „Mörike-Harmonists“ mit einem Großaufgebot von mehr als 40 Mundharmonikaspielern aus den sechsten Klassen des Esslinger Mörike-Gymnasiums. Was die Jungen und Mädchen in diesem gewaltigen Klangkörper boten, war ein Paradebeispiel für gelungenes Klassenmusizieren: Diszipliniert und mit spürbarer Musizierfreude ging man ans Werk. Und als bekannte Lieder wie „O when the Saints“ oder „Old McDonald had a Farm“ erklangen, brandete begeisterter Applaus auf.

Hans Kuhn begeistert auf der Gitarre

Einen sportlichen Höhepunkt setzten vier Mädchen des in Fellbach-Schmiden beheimateten Bundesstützpunkts Rhythmische Sportgymnastik. Was die jungen Athletinnen boten, ließ das Publikum staunen. Da stimmte alles: Die Präzision der Vorträge, die kunstvolle Behandlung von Keulen und Gymnastikband und die schwerelose Anmut der akrobatischen Vorführungen.

Das Publikum feierte diese außerordentlichen sportlichen Leistungen und man war sich sicher: Die eine oder andere Athletin wird man bald bei internationalen Wettkämpfen wiedersehen. Für Auflockerung zwischen den Programmblöcken sorgten Picco & Bello (alias Volker Reif und Winfried Kampmann) mit ihrer unterhaltsamen Conférence. Sie waren für jeden Spaß gut, und als sie den 13-jährigen Esslinger Gitarristen Hans Kuhn – er hat bereits mehrere Preise bei „Jugend musiziert“ gewonnen – ankündigten, war das Publikum gespannt. Der junge Musiker enttäuschte nicht: Auf der akustischen Gitarre sorgte er für feine klassische Saitenspiele – technisch gekonnt und musikalisch geschmackvoll serviert. Dann entlockte er seiner E-Gitarre modernere Töne, sauber phrasiert und mit dem nötigen Feeling gestaltet. Man spürte: Hier zupft ein junges musikalisches Talent die Saiten, das seinen Weg machen wird.

Für den sportlichen Kontrapunkt sorgte Zoa Leichtle. Die 17-jährige Stepptänzerin faszinierte die Zuschauer mit virtuoser Fußarbeit und einer Körperbeherrschung, die ihre Kunst bestens zur Geltung brachte.

Patrick Bopp ist für das Finale zuständig

Einen Hauch von Exotik brachte Gabriele Hüller ins Programm. Mit ihrer Handpan, einem metallenen Instrument, das an ein Ufo erinnert, entführte sie das Publikum auf eine meditative Klangwolke. Und wenn man dabei die Augen schloss, schickte einem das Kopfkino auf eine imaginäre Bilderreise. Für das fulminante Finale sorgte Patrick Bopp, der durch die Comedy-Gruppe „Fuenf“ bekannt wurde. Er holte das Publikum von den Sitzen, brachte es mit Atemübungen in Bewegung, und als er „Hänschen klein“ auf verschiedene Silben singen ließ, füllte ein gewaltiger Chor das Schauspielhaus.