Lebensentwurf hemmungsloser Genuss: Wolfram Siebeck kostete alle Angebote aus. Foto: Jahreszeiten Verlag/www.jalag.de/Günter Beer

Sieben Jahre nach dem Tod des Gourmets und Kritikers Wolfram Siebeck tauchte überraschend ein Manuskript von ihm auf. Es ist nun als das wohl letzte Buch Siebecks posthum erschienen. Es ist aus der Zeit gefallen – und gerade deswegen erfrischend.

An Wolfram Siebeck kann es nicht liegen, dass es dem deutschen Weinbau derzeit eher schlecht geht. War es doch er, der Verfechter eines guten Lebens, der in den 1970er-Jahren in seinen Kolumnen in „Die Zeit“ und dem „Stern“ polemisierte und den Winzern hierzulande vorwarf, sie würden süßliches, parfümiertes Gesöff produzieren – und der, so die Legende, es durch seine Kritik und gemeinsam mit einigen wenigen unzufriedenen Winzern wie etwa dem Kaiserstühler Franz Keller schaffte, dass der heimische Wein wieder die Kurve kriegen sollte.