Im Mittelpunkt der Streitigkeiten: Der Bolzplatz an der Traifelbergstraße. (Archivbild) Foto: Roberto Bulgrin/bulgrin

Neben weiteren Parteien wehren sich nun auch die Jugendmitarbeiter der beiden Kirchen auf dem Zollberg gegen eine Bebauung des Bolzplatzes. Im Rathaus sei man sich „der Probleme sehr wohl bewusst“.

Neben einer Reihe von Bürgerinnen und Bürgern sowie den Beschäftigten des Jugendtreffs t1 auf dem Esslinger Zollberg wehren sich jetzt auch die ökumenischen Jugendmitarbeiter der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden des Stadtteils – mit einem offenen Brief an die Stadtspitze – gegen den Bebauungsplan Traifelbergstraße. Im Bereich des dortigen Bolzplatzes will die Stadt drei Mehrfamilienhäuser mit gut 40 Wohnungen errichten. Die Spiel- und Rasenfläche würde damit auf alle Fälle kleiner und – was hinzukommt – aus Lärmschutzgründen müssten die Betriebsbedingungen für den etablierten und nur einen Steinwurf entfernt gelegenen Jugendtreff t1 stark eingeschränkt werden.

Die Jugendmitarbeiter sehen das Vorhaben, wie sie schreiben, „mit großer Sorge, weil der Bolzplatz seit Bestehen des Stadtteils ein gut besuchter Treffpunkt für Jung und Alt, für Spiel und Sport ist“. Das t1 wiederum sei für Kinder und Jugendliche eine wichtige Anlaufstelle: als Aufenthaltsort, als Ansprechpartner bei Problemen sowie als Anbieter von Jungs- und Mädchenprogrammen. Zudem stünden die Räume sowohl den Schulen, unter anderem für die Ganztagesbetreuung, als auch der evangelischen Kirchengemeinde ganztägig für Kinder- und Jugendprojekte zur Verfügung. „Wir fordern deshalb Sie, die Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung auf, die öffentliche Sport- und Spielfläche Traifelbergstraße und das Jugendhaus t1 ohne Einschränkungen zu erhalten!“, heißt es in dem Brief weiter.

Den im Raum stehenden Vorschlag, einen neuen Jugendtreff zu errichten, sehen die Jugendmitarbeiter derweil kritisch: „Wo findet sich ein vergleichbarer Platz und wer soll einen Neubau finanzieren?“, lautet ihre Frage. Diese kann Niclas Schlecht, der persönliche Referent des Esslinger Oberbürgermeisters Matthias Klopfer, aktuell zwar auch noch nicht beantworten. „Wir sind uns der Probleme aber sehr wohl bewusst und arbeiten im Moment an einer Lösung, die für alle akzeptabel ist“, erklärt er allerdings.