Der FDP-Politiker Marco Buschmann hat sich für eine über Twitter verbreitete Beileidsbekundung zum Tod des früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel einen Shitstorm im Netz zugezogen.
Berlin - Für eine über Twitter verbreitete Beileidsbekundung zum Tod des früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel hat sich der FDP-Politiker Marco Buschmann einen Shitstorm im Netz zugezogen. Er hatte in dem Kurznachrichtendienst der Familie sein Mitgefühl ausgesprochen und dann geschrieben: „Hans-Jochen Vogel war ein authentischer Sozialdemokrat, war nie abgehoben und lehnte viele Privilegien seiner verschiedenen Ämter ab. Anders als anderen ex-SPD-Chefs wäre es ihm nie in den Sinn gekommen, seinen Ruhestand zu versilbern.“
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Die Kritiker nahmen am letzten Satz Anstoß. „Unanständig“ schrieb beispielsweise der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert. Andere nannten die Bemerkung „unangebracht und unangemessen“, „geschmacklos“ oder „echt daneben“ und empfahlen, den Tweet zu löschen. „Wenn ein großer Politiker geht, kondoliert man oder schweigt. Seitenhiebe und politische Polemik sind schlicht deplatziert“, wurde dem Ersten Parlamentarischen Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion mit auf den Weg gegeben.
Buschmann versuchte, mit einer zweiten Nachricht die Wogen zu glätten: Vogel sei es immer wichtig gewesen, seiner Partei Bescheidenheit nicht nur zu predigen, sondern auch bis zum Schluss vorzuleben. „Das war mir wichtig. Wenn mein Tweet bei einigen den Eindruck eines anderen Schwerpunktes erweckt haben sollte, dann war das nicht meine Absicht.“