Die Polizei ortet den Notruf und findet die Migranten auf einem Rasthof (Symbolbild). Foto: dpa/Friso Gentsch

Mehrere Migranten verstecken sich in einem Lastwagen. Doch die Luft wird immer knapper. Einer von ihnen alarmiert aus Verzweiflung die Polizei. An einem Rasthof können sie ausfindig gemacht werden.

Montabaur/Cochem - Migranten, denen auf der Ladefläche eines Lasters die Luft knapp wurde, haben mit einem Notruf auf sich aufmerksam gemacht. Die Gruppe habe im Aufleger eines Sattelzuges auf der Ladung gelegen – mit nur 30 Zentimetern Platz bis zum Dach, berichtete ein Sprecher der Autobahnpolizei im rheinland-pfälzischen Montabaur am Samstag. Einer der Migranten habe per Handy den Notruf gewählt. Die Polizei habe versucht, den Anrufer über Handyortung zu finden. Kurz darauf hätten mehrere Anrufer gemeldet, eine Menschengruppe sei an der Rastanlage Heiligenroth aus einem Sattelzug gesprungen.

Polizisten stießen bei der Suche nahe der Raststätte sowie am Ortsrand von Heiligenroth auf acht Menschen, darunter einen Minderjährigen. Sie stammten nach eigenen Angaben aus Eritrea. Keiner von ihnen hatte den Angaben zufolge Ausweispapiere bei sich.

Lkw-Fahrer hörte Klopfzeichen beim Tanken

Der Lastwagenfahrer wurde wegen Schleuser-Verdachts vernommen. Der Sattelzug sei in den Niederlanden ohne seine Aufsicht beladen worden, gab er an. Als er in Belgien übernachtet habe, habe er aus Angst vor einem Ladungsdiebstahl die Türen des Aufliegers mit einem eigenen Vorhängeschloss gesichert. Erst beim Tanken in Heiligenroth habe er Klopfzeichen aus dem Auflieger gehört und die Türen geöffnet. Daraufhin seien sieben bis acht Menschen herausgesprungen und weggelaufen.

In Zusammenarbeit mit dem Ausländeramt Montabaur seien Strafverfahren im Zusammenhang mit der illegalen Einreise ohne Papiere eingeleitet worden, so die Polizei. Der Minderjährige sei dem Jugendamt übergeben worden. Die Migranten wollten nach eigenen Angaben ursprünglich nach England reisen.