Bei einem Ausflug der Gemeindemitarbeiter passiert dem Bürgermeister Jens Millow ein kleiner Unfall – sein Boot kenterte, die Insassen landeten im Neckar. Die Bilder davon machen jetzt im Netz die Runde.
Überregionale Schlagzeilen macht die Gemeinde Weissach im Landkreis Böblingen nicht wirklich regelmäßig. Das Telefon im Büro von Bürgermeister Jens Millow klingelt im Moment aber wohl doch noch öfter als gewohnt. Nicht etwa wegen eines politischen Skandals. Sondern, weil der Rathauschef höchstpersönlich am Montag mit einem Kanu auf dem Neckar gekentert ist – und zufällig ein Pressefotograf in der Nähe war.
Mit 125 Mitarbeitenden der Gemeindeverwaltung war Millow bei Stuttgart-Münster unterwegs. Gemeinsam hatte man nicht nur eine geführte Weintour gemacht und abends noch gegrillt, berichtet der Bürgermeister am Dienstag. Mit sogenannten Stand-up-Paddling-Boards und Kanus waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch auf dem Neckar unterwegs. Bei bestem Wetter: „Es war richtig warm“, berichtet Millow. „Es war sehr schön.“
Bürgermeister und Mitarbeiter landen im Wasser
Beim Paddeln auf dem Neckar habe die Gruppe auch immer wieder Badepausen eingelegt, so der Bürgermeister. Eine Abkühlung bekamen einige Mitarbeiter, Millow inklusive, dann aber doch auf unverhoffte Art. Das Kanu des Rathauschefs kenterte. „Rumalberei“ ist der Grund für das Kentern gewesen, sagt Millow. Die Insassen mussten an einen nahen Steg schwimmen und das Wasser aus dem Boot ausleeren.
Nur: Ganz unbeobachtet war Millow dabei nicht. Zufällig war ein Fotograf in der Nähe, der eigentlich sommerliche Fotos vom Betrieb auf dem Neckar machen wollte und ungeplant Zeuge des Bootunfalls wurde. „Wir haben den Spaß dann mitgemacht“, erklärt der Bürgermeister am Dienstag. Eine Mitarbeiterin bekam für die Linse auch noch eine Extrafuhre Wasser über den Kopf gegossen. Dass die Bilder der Aktion jetzt ihre Runde machen, nimmt Millow mit Humor. „Es bot sich ja förmlich an, ins Wasser zu springen“, sagt er mit Bezug auf die warmen Temperaturen. Eisig kalt sei der Fluss auch nicht gewesen. Die Abkühlung, so Millow, hat trotzdem gut getan.
Keine weiteren Verluste beim Betriebsausflug – nur eine Sonnenbrille
Beeindruckend findet er die Geschwindigkeit, mit der die Bilder verbreitet wurden. Keine halbe Stunde habe es gedauert, bis das erste mal das Handy des ebenfalls anwesenden Gemeindevollzugsbeamten geklingelt habe. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott eben nicht zu Sorgen, sagt Millow dazu. Übrigens: Wehgetan hat sich beim Kentern niemand. Und auch der restliche Betriebsausflug der Gemeinde lief verlustfrei – nur eine Sonnenbrille musste dran glauben.