Auf den Feldern in Neuhausen und Sielmingen hat die Spargelsaison begonnen: Auf dem Talhof von Bernhard Bayer werden die ersten Stangen gestochen – dem wechselhaften Wetter zum Trotz.
Überraschend eisig bläst der Wind an diesem Morgen über die Filderebene. Es tröpfelt immer wieder. Unwillkürlich zieht Bernhard Bayer etwas den Kopf ein, während er bei Sielmingen über sein Spargelfeld blickt. „Das ist nicht das, was man sich wünscht“, sagt er über das Wetter. Die Erntehelfer aus Rumänien, ein eingespieltes Team seit 20 Jahren, lupfen immer wieder die Folie von den langgezogenen Erdhügeln. Und siehe da: Die ersten Spargelköpfchen haben sich durch die Erde ins Freie gekämpft.
Die Spargelsaison hat angefangen. Den frühesten Spargel gab es nach den Angaben des Verbandes Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer im Raum Heidelberg, rund um Karlsruhe und Bruchsal sowie im südbadischen Raum Freiburg. Doch auch auf dem Schmidener Feld zwischen Stuttgart-Bad Cannstatt und Fellbach wurden vor einigen Tagen bereits die ersten Stangen aus der Erde geholt.
Spargelernte auf den Fildern startet
Und nun geht es auch auf der Filderebene los. Am Montagmorgen ist auf den Spargelfeldern des Neuhäuser Talhofs der allererste Spargel gestochen worden. Auf etwa vier Hektar auf den Gemarkungen Neuhausen und Filderstadt baut Bernhard Bayer das Gemüse an.
Peu à peu beginnt nun die Ernte. Das Wetter kommt erst langsam in die Gänge. „Was am Tag reinkommt an Wärme, geht über Nacht flöten“, erklärt Bernhard Bayer. Noch sind die Nächte und der Untergrund kalt. „Der Boden sollte zehn bis zwölf Grad haben, damit der Spargel langsam in die Pötte kommt“, sagt er. Momentan jedoch ist das Wetter noch ziemlich unbeständig.
Wetter und Boden auf den Fildern machen Spargel besonder lecker
Und überhaupt habe es der Spargel auf der Filderebene schwerer als anderswo. Das Klima sei rauer, der Lösslehm fester als der Sandboden in anderen deutschen Spargelregionen. „Sie brauchen hier viel mehr Zeit zum Ernten“, sagt der Landwirt. Allerdings: Aufgrund seines eher langsames Wachstums durch den mineralstoffreichen Untergrund sei der Spargel auch schmackhafter, findet er.
Die ersten weißen und grünen Stangen aus Sielmingen und Neuhausen wird Bernhard Bayer an die Gastronomie liefern, auch auf den Wochenmärkten in Neuhausen, Nellingen und Kirchheim werden die Erzeugnisse schon zu bekommen sein. Die Talhof-Verkaufsbude zwischen der Autobahn und Neuhausen steht ebenfalls bereits und muss nun noch mit Ware bestückt werden. Auch hier gilt allerdings: peu à peu. „Den April müssen wir noch überstehen“, sagt Bernhard Bayer, während der Wind weiter über Sielmingen hinwegpfeift.
Wie viel könnte Spargel 2025 kosten?
Entsprechend zurückhaltend ist er auch, was das Finanzielle angeht. Preise für den ersten Filder-Spargel will er noch nicht nennen. Es handle sich um Tagespreise, und die seien von so vielen Faktoren abhängig, vom Wetter, von den eigenen Erntemengen oder auch von dem, was aus anderen Regionen auf den Markt komme.