Patricia Heidke (links) und Roswitha Marin am Ende eines Verkaufstags Foto: Roberto Bulgrin

Mehr Kunden, weniger Personal: Mit diesem Problem sehen sich derzeit die Tafelläden im Landkreis Esslingen konfrontiert. Durch den Krieg in der Ukraine und die Geflüchteten sind die Herausforderungen für Träger und Ehrenamtliche immens.

Die Folgen des Ukraine-Krieges fegen wie ein Tsunami über Deutschland und spülen allerhand Probleme in die Gesellschaft. Auch den Tafelmitarbeitern im Landkreis Esslingen steht das Wasser derzeit bis zum Hals. Sie müssen sich einer Flut von Neukunden stellen. Ungefähr 50 Prozent der Besucher sind derzeit Ukrainer. „Ab 8.30 Uhr stehen bereits die ersten Leute vor dem Geschäft – also drei Stunden vor Ladenöffnung“, sagt Roswitha Marin, die stellvertretende Leiterin der Caritas-Tafel Esslingen. Es ist absurd, aber es gilt: Jeder will der Erste sein. Bei Ladenöffnung werden aufsteigende Nummern verteilt. Damit können Kunden abschätzen, wann sie ungefähr dran sein werden. Die Eins kauft zuerst ein und hat die freie Auswahl, die Nummer 120 kommt zuletzt und muss schauen, was noch übrig ist. „Wir versuchen natürlich, unsere Waren so zu verteilen, dass auch für die hinteren Nummern etwas übrig bleibt“, sagt Marin.