Autos rumpeln in Echterdingen über den abgefrästen Fahrbelag. Foto: Thomas Krämer

An der Ortseinfahrt Echterdingen Nord wird kaum gearbeitet, berichten Passanten. Die Stadt sieht das anders. Wir haben nachgefragt.

Echterdingen - Der Belag ist abgekratzt, die Fahrbahn entsprechend holprig. „Da rumpeln wir seit Wochen alle drüber“, sagt Eberhard Wächter, ein örtlicher Apotheker. Bäume wurden gefällt, „ansonsten passiert nur wenig“, moniert der Stadtrat der Freien Wähler. Auch in den Ferien herrschte wochenlang Ruhe auf der Baustelle am Ortseingang von Echterdingen Nord. Das hat auch Barbara Sinner-Bartels beobachtet. Die SPD-Stadträtin pendelt zum Arbeiten nach Stuttgart und kommt deshalb zweimal am Tag am Lavendel-Kreisverkehr beim großen Rewe-Markt vorbei. Auch sie wundert sich, dass es in Sachen Umbau der Ortseinfahrt doch eher gemütlich, als rasant vorangeht.

Am Anfang war Chaos

Zur Erinnerung: Die Kommune baut die Stadteinfahrt um. Eine neue Kreuzung mit Ampel soll dort entstehen. Autofahrer werden von der Hauptstraße künftig in die Dieselstraße abbiegen können. Von der Ulmer Straße aus kann man dann – ganz legal und ohne Gefahr – in Richtung Echterdinger Zentrum fahren. Bereits am 22. Juli, also noch vor den Sommerferien, wurden aufgrund von Fräsarbeiten zunächst beide Rampen, die von der B 27 und der A 8 nach Echterdingen führen, gesperrt. Es kam zu chaotischen Zuständen und gigantischem Stau auf der B 27. Ein Grund dafür: fehlende Hinweise auf die Sperrung. Mittlerweile können Autofahrer, die von der Schnellstraße kommen, an dieser Stelle wieder in die Stadt hinabrollen. Die Abfahrt von der Autobahn nach Echterdingen ist bis Dezember allerdings weiter nicht möglich. „Dabei könnte man dort locker fahren“, meint Wächter.

Baustelle ist im Zeitplan

Doch offenbar trügt der Schein. Denn laut Stadt sind die Bauarbeiten bisher nicht ins Stocken geraten. Baubürgermeisterin Eva Noller sagt unserer Zeitung: „Wir sind im Plan.“ Es werde auch gearbeitet – allerdings nicht auf der großen, etwa 3000 Quadratmeter abgefrästen Fläche, sondern vielmehr am Fahrbahnrand. „Im Moment werden Leitungen für Strom, Telefon und Wasser verlegt“, klärt sie auf. Die Abbiegespur in die Dieselstraße wird vorbereitet, genauso wie die Verkehrsinseln für die geplante Ampel, sowie die Bushaltestelle. Das sei vielleicht nicht so sichtbar, erklärt Eva Noller, weil alle eher die Fahrbahn im Blick haben. Sie sagt auch: „Diese Arbeiten werden noch vier Wochen andauern.“ Und aufgrund dieser Arbeiten sei auch die Abfahrt von der A8 nach Echterdingen noch gesperrt.

Allerdings: Auf den endgültigen Straßenbelag der neuen Ortseinfahrt müssen die Echterdinger möglicherweise noch etwas warten. Denn: „Es hat sich herausgestellt, dass wir eine weitere Schicht abfräsen müssen“, sagt Noller. Eine sogenannte Binderschicht muss im Anschluss aufgebracht werden. „Damit haben wir nicht gerechnet“, sagt die Bürgermeisterin. Und: „Wir haben die Vermutung, dass beim Bau des Echterdinger Ei über den bestehenden Belag drüber geteert wurde.“ Das bedeutet: „Schon damals hätte eigentlich abgefräst werden müssen.“

Die Bauverwaltung hofft nun, dass diese zusätzlichen Arbeiten noch in diesem Jahr erledigt werden können. „Das ist allerdings wetterabhängig“, sagt Noller. Doch auch wenn ein früher Wintereinbruch den Zeitplan durcheinanderwirbelt, schaut die Stadt darauf, dass „möglichst viel zu befahren ist und nur wenig gesperrt ist“.