Noch Brache, demnächst bebaut: Areal an der Eppingerstraße in Fellbach Foto: her

Für die Bebauung des Areals Eppingerstraße in Fellbach hat das Siedlungswerk Stuttgart den Zuschlag erhalten. Die Fertigstellung ist für Anfang 2027 geplant.

Der Vergleich zwischen den Oscar-Verleihungen in Hollywood und Architekten- oder Investorenwettbewerben erscheint auf den ersten Blick gewagt, ist aber gar nicht so weit hergeholt: Am Ende öffnet der Stargast den Umschlag und benennt den freudestrahlenden Gewinner. Bei manchen Superstars ist es allerdings fast Routine, wenn sie dank ihrer sensationellen Leistungen immer wieder mit dem Spitzenplatz bedacht werden.

In Fellbach hat es mit Maggie Peren zwar eine von hier kommende, bundesweit bekannte Regisseurin (aktueller Film „Der Passfälscher“), aber doch noch keine weltbekannten Akteure. Allerdings gibt es auf anderer Ebene einen Wettbewerber, der sehr häufig zum Zug kommt – nämlich bei der Realisierung von Baugebieten. Es handelt sich um die Firma Siedlungswerk GmbH Wohnungs- und Städtebau, die ihren Hauptsitz in der Heusteigstraße in Stuttgart hat. Was das Siedlungswerk bereits alles in Fellbach umsetzen konnte oder derzeit realisiert, lässt sich anhand der Projektliste des Unternehmens gut erkennen. Aktuell wichtigstes Vorhaben ist die Bebauung des von Oberbürgermeisterin Gabriele Zull mehrfach als „Filetstück mit perfekter Anbindung“ bezeichneten Bereichs des früheren Hallenbadareals an der Ecke Untere Schwabstraße/Schillerstraße. Titel des Projekts: „Urbanes Wohnen im Zentrum“, erst vor wenigen Wochen wurde das Richtfest gefeiert.

Früher stand dort die Lederwarenfabrik Hertter

Ebenfalls größere Aufmerksamkeit erzielte das Siedlungswerk mit dem Projekt „Wohnen für alle’“ am südlichen Rand des Ortsteils Schmiden an der Siemensstraße zwischen der Fellbacher Straße und der Lindberghstraße. Ebenso auf der Liste zu finden, sind ein Teil des Neubaus an der Schmidener Zeppelinstraße, ein Projekt mit zwei Gebäuden an der Bruckstraße/Bruckwiesenweg sowie eine Büro-/Ladenfläche direkt an der gelegenen Bahnhofstraße.

Und nun hat die Rathausspitze ein weiteres Mal den Namen Siedlungswerk aus einem Vergabeumschlag gefischt. Diesmal geht es um ein in Bahnhofsnähe befindliches, aber ein wenig versteckt liegendes Gelände an der Eppingerstraße. Der Bereich ist älteren Zeitgenossen noch durch die früher dort ansässige Lederwarenfabrik Hertter bekannt, woran auch Baudezernentin Beatrice Soltys kürzlich im Gemeinderat erinnerte.

Beitrag zur Internationalen Bauausstellung

Die Architektur, die künftige Anwohner dort vorfinden sollen, ist insofern von einiger Bedeutung, als das 2000 Quadratmeter umfassende Areal Bestandteil des Fellbacher Beitrags zur Internationalen Bauausstellung 2027 in der Stadtregion Stuttgart ist. Soll der Bereich doch zu einem zukunfts- und sozialorientierten Quartier entwickelt werden, wie es bereits mehrfach hieß.

Als wirtschaftlichster Bieter unter den vier Bewerbern im Investorenauswahlverfahren hat das Siedlungswerk nun den Zuschlag erhalten. Die Fellbacher Verwaltung wird demnächst einen Vorvertrag abschließen – im Fachjargon „Loi“, also „Letter of Intent“, genannt. Mit den Bauarbeiten auf dem Grundstück Eppingerstraße 5-7 soll nach aktuellem Zeitplan im Frühjahr 2025 begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Anfang 2027 anvisiert.