Foto: DPA - Frank Rumpenhorst

Der Anteil der Flächen, auf denen Pestizide eingesetzt werden, soll, wenn es nach den Bienenschützern geht, bis 2025 halbiert werden. Unter anderem dagegen wehren sich die Bauern.

Stuttgart (dpa/lsw) Bauernverbände im Südwesten reagieren mit einem eigenen Volksantrag auf das von ihnen kritisierte Bienen-Volksbegehren. Der Antrag unter dem Titel «Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg» sei am Mittwoch beim Landtag in Stuttgart angezeigt worden, teilten diverse Verbände um den Landesbauernverband (LBV) mit. «Was wir brauchen, sind vernünftige, umsetzbare Lösungen, die den Artenschutz weiterbringen und gleichzeitig der Landwirtschaft Entwicklungsperspektiven bieten», teilten LBV-Präsident Joachim Rukwied und der Präsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), Werner Räpple, mit. Der Volksantrag enthalte dazu konkrete Vorschläge und Forderungen.

Unter dem Motto «Rettet die Bienen» ist das Volksbegehren für mehr Artenschutz im Südwesten vor rund einer Woche angelaufen. Damit es erfolgreich ist, muss innerhalb der nächsten Monate jeder zehnte Wahlberechtigte im Südwesten unterschreiben - das sind etwa 770 000 Menschen. Dann ist der Landtag am Zug. Wenn die Abgeordneten den Entwurf ablehnen, so wie er ist, kommt es zur Volksabstimmung. Ein Volksantrag braucht knapp 40 000 Unterschriften. Erhält er diese, muss der Landtag sich mit den Forderungen beschäftigen.

Bauernverbände hatten die Forderungen aus dem Volksbegehren scharf kritisiert: Der Anteil der Flächen, auf denen Pestizide genutzt werden, soll demnach in Baden-Württemberg bis 2025 halbiert werden. In Naturschutzgebieten sollen sie verboten werden. Die ökologische Landwirtschaft soll zudem bis 2035 auf 50 Prozent ausgebaut werden.