Schülerinnen und ein Schüler tanzen Tango, die Choreografie kommt von Svetlana Khinganskaia und Vladimir Khinganskiy. Foto: Eberle - Eberle

Im Ostfilderner Scharnhauser Park hat die Ballettschule Khinganskiy ihre Eröffnung gefeiert. Dabei zeigten die Schülerinen und Schüler klassisches Ballett bis Hip-Hop.

OstfildernLeben ist Tanz, Tanz ist Leben.“ Davon ist Svetlana Khinganskaia überzeugt. Gemeinsam mit ihrem Mann Vladimir Khinganskiy eröffnete sie am Samstagnachmittag ihre Ballettschule in der Niemöllerstraße im Scharnhauser Park. Es gab eine überschaubare Anzahl an Reden und sehr viel wunderbaren und mitreißenden Tanz in den unterschiedlichsten Facetten.

2001 haben die beiden in Russland geborenen Tänzer in Esslingen ihre erste Tanzschule eröffnet. Sie sind ausgebildete Balletttänzer, haben Tanzpädagogik und Choreografie studiert sowie an unterschiedlichsten Orten in unterschiedlichsten Funktionen gearbeitet. Sie wirkte unter anderem als Tänzerin und Schauspielerin in verschiedenen Filmen mit, er war Anfang der 1990er-Jahre Ballettdirektor und Chefchoreograf in Odessa. Beide haben und hatten zudem diverse Lehraufträge. Zwei Jahre lang war er auch Balletttrainer beim „Phantom der Oper“ im Apollo-Theater in Stuttgart. Gemeinsam waren die beiden die künstlerischen Leiter des Central Theaters Esslingen, 2008 gründeten sie die Tanz-Theater Company Khinganskiy.

Ein Mittelpunkt ihres Schaffens ist der Unterricht. Sie geben ihre Lust an der Bewegung, ihr Können, ihre Freude am Tanz schon ganz Kleinen weiter – und ebenso leidenschaftlich bereits erfahrenen Tänzerinnen und Tänzern.

Lange hat das Paar in Esslingen nach neuen, geeigneten Räumen für ihre Ballettschule gesucht, fündig wurden die beiden schließlich in Ostfildern. In einer ehemaligen Filiale einer Sparkasse in zentraler Lage im Scharnhauser Park wird nun seit Februar getanzt und gesteppt. OB Christof Bolay bestätigte: „Sie haben eine kluge Entscheidung getroffen.“ In Ostfildern gebe es mehrere sehr gute private Ballettschulen, „Ballettunterricht in unserer Musikschule werden wir deshalb bald aufgeben“. Etwa 200 Schülerinnen und Schüler hat die Ballettschule Khinganskiy, die meisten sind mit umgezogen. Die Khinganskiys wünschen sich aber weiterhin eine Dependance in Esslingen. Wolfgang Drexler begleitet die Entwicklung der Tanzschule seit langer Zeit. „Es ist eine Riesenleistung, was die beiden gemacht haben.“ Besonders hob er ihr soziales sowie kulturelles Engagement hervor, und Svetlana Khinganskaia bestätigte. „Wir wollen auch in Nellingen das kulturelle Leben bereichern.“ Aber nach wie vor soll es auch Auftritte in Esslingen an der WLB, in der Filharmonie in Filderstadt und in der Stuttgarter Liederhalle geben. Ein Höhepunkt ist der jährliche gemeinsame Auftritt mit dem russischen Nationalballett in der Liederhalle, jüngst durften einige der besten Schülerinnen ein Stück auf großer Bühne sogar alleine tanzen. Die jungen Frauen nahmen außerdem an verschiedenen Wettbewerben in Deutschland teil, sie tanzen auf sehr hohem Niveau.

Mehrere unterschiedliche Kostproben ihres Könnens gaben die jungen Frauen am Eröffnungsnachmittag – mal im Blumenwalzer aus Tschaikowskis „Nussknacker“, mal freier aber nicht weniger edel und präzise in „La vie en rose“ von Edith Piaf. Zu sehen war außerdem ein bunter Querschnitt durch das gesamte Angebot der Ballettschule. Klassisches Ballett für alle Altersstufen, aber auch Modern Dance, Stepptanz für Kinder und Erwachsene, Tango, Hip-Hop oder ein moldawischer Tanz in wunderbaren Kostümen.

Anja Brey ist eine der vielen Tanzschülerinnen, sie findet den neuen Standort super. „Wir können hier größere Sprünge machen.“ Und für sie war es keine Frage, mit nach Ostfildern umzuziehen. „Das Besondere an der Schule ist, dass sie wie eine große Familie ist. Egal welches Alter und welche Nationalität, Tanzen verbindet.“