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Die AfD im baden-württembergischen Landtag hat nach der Staatsbürgerschaft von Künstlern an staatlichen Einrichtungen gefragt. Die Ballettdirektoren lehnen die Anfrage ab.

Stuttgart (dpa) Die Ballettdirektoren in Deutschland lehnen die Forderung der AfD im baden-württembergischen Landtag ab, die Staatsbürgerschaft von Tänzern und Sängern offenzulegen. «So eine Frage sollte am besten nicht beantwortet werden», sagte Tarek Assam, Sprecher der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren (BBTK), am Samstag in Stuttgart. Wenn das Kunstministerium allerdings dazu verpflichtet sei, müsse dem genüge getan werden.

Die baden-württembergische Oppositionspartei will in einer Landtagsanfrage wissen, welchen Pass die Balletttänzer und Orchestermusiker an staatlichen Theatern und die Sänger in Opernstudios haben. Die BBTK befürchtet, dass die AfD die Daten politisch missbrauchen und gegen die Künstler instrumentalisieren könnte.

Laut Assam, Ballettdirektor der Stadt Gießen, haben zwei Drittel aller Mitglieder der deutschen Tanz- und Ballettensembles keinen deutschen Pass. «Diese Internationalität ist eine Garantie für Qualität und für neue Impulse.» Er sehe auch keine schlechteren Voraussetzungen von Menschen mit deutschem Pass, in eine Compagnie aufgenommen zu werden. Die BBTK tagte am Wochenende im Stuttgarter Theaterhaus.