Das Trinkwasser in einigen Esslinger Stadtteilen muss bis auf Weiteres abgekocht werden. (Symbolfoto) Foto: picture alliance/dpa/Bernd Weißbrod

In Hohenkreuz, St. Bernhardt, Kennenburg, im Hasenrainweg sowie Serach und Teilen der Stadtmitte nördlich des Altstadtrings muss ab sofort das Trinkwasser abgekocht werden, teilen die Stadtwerke Esslingen mit. Das Wasser ist von Bakterien verunreinigt.

Das Gesundheitsamt und die Esslinger Stadtwerke haben am Mittwochnachmittag mitgeteilt, „dass zurzeit der in der Trinkwasserverordnung festgelegte mikrobiologische Grenzwert für die Bereiche Hohenkreuz, St. Bernhardt, Kennenburg, Hasenrainweg sowie Serach und Teile der Stadtmitte nördlich des Altstadtrings überschritten wird“. Kurz gesagt: Das Trinkwasser in diesen Bereichen der Stadt ist mit Bakterien verunreinigt und muss deshalb vor dem Gebrauch abgekocht werden. Außerdem wird das Wasser in diesen Gebieten von den Stadtwerken gechlort.

Bei einer Kontrolle sind im Auslauf des Hochbehälters Serach am Dienstag Escherichia coli – also Koli-Bakterien – nachgewiesen worden. Deren Grenzwert liegt laut Verordnung bei Null. Sprich: coliforme Bakterien dürfen nicht im Trinkwasser vorkommen. Um Gesundheitsgefahren auszuschließen, ist es deshalb laut dem Gesundheitsamt notwendig, das Wasser vor einer Verwendung zum Trinken, Kochen oder zur Zubereitung von Speisen beziehungsweise Getränken vorsorglich einmalig sprudelnd aufkochen zu lassen und dann mindestens zehn Minuten lang abzukühlen.

Vorübergehend wird gechlort

Zudem sollte für die Zubereitung von Nahrung, zum Geschirrspülen, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden ausschließlich abgekochtes Leitungswasser verwendet werden. Für die Toilettenspülung und ähnliche Zwecke, wie Putzen oder Gießen, kann das Leitungswasser hingegen ohne Einschränkungen genutzt werden.

Zur Wiederherstellung einer unbelasteten Trinkwasserversorgung führen die Stadtwerke Esslingen, in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, bereits umfangreiche Maßnahmen durch. Unter anderem wird das Trinkwasser vorübergehend zur Abtötung der Keime gechlort.

Zudem werden die Leitungen in den betroffenen Zonen mit gechlorten Wasser gründlich gespült, um die Desinfektionsmaßnahme im Ortsnetz zu beschleunigen. Es kann deshalb in den nächsten Tagen beim Öffnen des Wasserhahns auch merklich nach Chlor riechen.

Die Suche nach der Ursache läuft

Die Ursache, wie und warum es zum Eintrag der coliformen Bakterien kam, steht bis jetzt noch nicht fest. Es wurden laut der Esslinger Stadtwerke aber bereits Kontrollproben entnommen, die nun ausgewertet werden müssen. Sobald die Trinkwasserversorgung unter den üblichen Bedingungen wieder hergestellt ist, wird die Bevölkerung umgehend informiert.

Charlotte Hänsele, die Pressesprecherin der Esslinger Stadtwerke, rechnet damit, dass dies spätestens bis zum Wochenende der Fall sein wird. „Aktuell gehen wir von zwei Tagen aus, bemühen uns aber natürlich darum, dass bereits früher Entwarnung gegeben werden kann“, erklärt sie.