Im Bereich um die Bärenseen sammeln sich Kotbeutel. Foto: Forst BW

Weil Mülleimer fehlen, kommt es im Bereich der Bärenseen zu einem Konflikt zwischen dem Forstbetrieb und Hundehaltern. Nun nimmt die Forstbehörde Stellung.

Als Ausflugsziel sind die Stuttgarter Bärenseen immer eine gute Adresse, auch im Winter. Angler, Wanderer und Radler aus der gesamten Region kommen dorthin, auf der Suche nach einer kleinen Auszeit in der Natur. Allerdings ist die Idylle seit einiger Zeit nicht mehr so einladend wie sonst.

Wer aktuell rund um die Bärenseen unterwegs ist, wird dort viele bunte Plastiktüten entdecken: es handelt sich um Hundekotbeutel, die im Bereich um die Seen abgelegt wurden. Offensichtlich sind etliche Hundehalter der Ansicht, es gebe nicht genug Mülleimer, um die Kotbeutel ordnungsgemäß zu entsorgen.

Stiller Protest der Hundehalter?

Tatsächlich befinden sich im direkten Bereich um die Seen keine Mülleimer. Das bestätigt der Forstbetrieb des Landes, Forst BW, auf Anfrage. Es gebe aber trotzdem genug Entsorgungsmöglichkeiten, zum Beispiel rund um das Bärenschlössle und an den Grill- und Spielwiesen vor Ort. Dass es direkt am See keine Mülleimer gibt, betrachtet Forst BW nicht als Problem. Die Sprecherin Kathrin Klein sagt dazu: „Aus eigener Erfahrung als Hundehalter hält Forst BW es für zumutbar, eine dieser Möglichkeiten im Rahmen des Spaziergangs aufzusuchen oder auch die Kotbeutel zuhause zu entsorgen.“

An den Stellen, an denen sich die Kotbeutel sammeln – anfangs waren es noch wenige – hat der Forstbetrieb auf Schildern um eine ordnungsgemäße Entsorgung gebeten. Doch seitdem entsorgen die Hundehalter ihre Beutel, in einer Art stillen Protestes, vermehrt unter den laminierten Hinweisen des Forsts.

Kotbeutel Foto: Sebast/ian Steegmüller

Die Hundehalter sind aber nicht die einzigen, die verärgert zu sein scheinen. In einer Stellungnahme zeigt sich der Forst BW seinerseits verärgert über den wilden Müll im Wald: „Forst BW kann nicht nachvollziehen, warum aus der Thematik ein Problem gemacht wird, wenn es hierfür zumutbare Lösungen und Alternativen gibt“, heißt es darin. Denn die aus vermeintlichem Protest entsorgten Kotbeutel müssten regelmäßig per Hand weggebracht werden.

Forst BW: Geld wäre an anderer Stelle sinnvoller

Pläne für neue Mülleimer gebe es nicht, sagt Forst BW. In den bereits vorhandenen Mülleimern im Wald sammelten sich bereits mehrere Tonnen Müll, für dessen Entsorgung der Forstbezirk Schönbuch jährlich 40.000 Euro bezahlt. Weitere Mülleimer würden den Aufwand für die Müllentsorgung im Wald laut Forst BW nur weiter in die Höhe treiben. Das Geld könne stattdessen in sinnvollere Projekte gesteckt werden, wie zum Beispiel in die Aufwertung der Spielplätze und in den Schutz des Waldes.