Derzeit gibt es in Baden-Württemberg so viele Handwerksbetriebe wie lange nicht. Foto: dpa/Martin Schutt

Der Gründungsboom hat trotz Corona-Pandemie und Wiedereinführung der Meisterpflicht in einigen Gewerken angehalten.

Stuttgart - In der ersten Jahreshälfte sind im Südwesten so viele neue Handwerksbetriebe eingetragen worden wie seit 20 Jahren nicht. Den 7127 Anmeldungen standen 5766 Abmeldungen gegenüber, sodass die Zahl der gemeldeten Betriebe unter dem Strich um 1361 auf knapp 137 000 stieg - ein neuer Rekordwert, wie der Handwerkstag am Montag mitteilte. Damit habe der Gründungsboom trotz Corona-Pandemie und Wiedereinführung der Meisterpflicht in einigen Gewerken angehalten, hieß es. Allerdings gehe das Wachstum in erster Linie auf einige wenige Berufe und wohl meist auf Nebentätigkeiten zurück.

Auf Herbst und Winter blickt Verbands-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel trotz zuversichtlicher stimmender Konjunktur-Aussichten mit gemischten Gefühlen. Ende des Jahres fielen die coronabedingten Steuerstundungsregeln weg, viele Betriebe hätten während des Lockdowns hohe Kredite aufgenommen. „Sollte es keine weiteren Unterstützungsmaßnahmen geben, könnten spätestens zu Beginn des nächsten Jahres im Handwerk Schließungen drohen“, sagte er.