Baden-Württemberg wirbt wieder mit dem Slogan „The Länd“ für sich. Diesmal sind die weltweiten Tech-Riesen dran. Überhebt sich Baden-Württemberg? Im Netz gehen die Meinungen auseinander.
Die millionenschwere Werbekampagne The Länd spaltete die Geister: Manche fanden es stark, wie Baden-Württemberg sich dem Rest von Deutschland und der Welt präsentiert, andere fanden’s peinlich. Jetzt ist die nächste Werbeaktion unter dem Label gestartet und stellt das Ländle in München, Hamburg und Grünheide als Technologie-Mekka dar. „Lasst euch nicht veräppeln: The Länd bietet beste Perspektiven“, steht etwa auf einer Tafel vor der Apple-Zentrale in München. Warum gerade an diesen drei Standorten?
„Bei der Auswahl dieser Orte ging es um die dortigen Sitze verschiedener, internationaler Unternehmen. Also Microsoft, Apple und Philip Morris/IQOS in München, Google in Hamburg und Tesla in Grünheide“, sagt ein Sprecher des Staatsministeriums. Die Aktionen vor diesen weltbekannten Unternehmen sollten deutlich machen, dass es auch in The Länd für diese Fachkräfte attraktive Arbeitgeber gebe. „Gleichzeitig ist der Ton unserer Aktion humorvoll und frech, sie vermeidet damit plumpe Anwerbeversuche“, sagt der Sprecher. Ob das auch in sozialen Netzwerken so ankommt?
Aktion polarisiert – erneut
Dort gehen die Reaktionen erneut auseinander. „Marketing für was denn bitte? Für ein rückständiges Bundesland, in dem von Digitalisierung nicht mal annähernd die Rede sein kann?“, schreibt ein Nutzer auf Twitter. Eine andere kontert: „Das ist richtig cool gemacht und fällt auf (Ziel erreicht: polarisiert).“
Die Plakate stehen dabei laut dem Sprecher nicht nur vor den Firmen herum. Sie seien fahrbar und bewegten sich auch durch den Stau des Berufsverkehrs. „Mit diesem Kniff werden sie von noch mehr Menschen gesehen“, sagt er. Im November seien weitere ähnliche Aktionen geplant – dann auch international.
Insgesamt seien fünf digitale Werbemittel in Form von LED-Displays, die auf LKWs beziehungsweise ein Lastenrad montiert wurden, auf der Straße. Die Kosten für Entwicklung, Produktion, Durchführung und mediale Begleitung liegen nach Angaben des Staatsministeriums bei 140.000 Euro.