Nach dem Ausrufen der Alarmstufe des Notfallplans Gas durch den Bund hatte Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) bereits eine Vervielfachung der Gaspreise vorausgesagt (Archivbild). Foto: dpa/Marijan Murat

Dem Land geht es kaum anders als Otto Normalverbraucher. Die hohe Inflation und die stark steigenden Energiepreise schlagen ins Kontor. Sogar noch heftiger als zuletzt erwartet.

Die Gaspreise explodieren wegen der Drosselung russischer Lieferungen und werden auch den Etat in Baden-Württemberg stark belasten. Im Jahr 2021 hat das Land noch 17 Millionen Euro für die Gasversorgung der etwa 8000 Landesgebäude ausgegeben. „Bei der Annahme einer Verdreifachung des Gaspreises wären für 2023 rund 51 Millionen Euro an Kosten für die Gasversorgung zu erwarten“, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Doch diese ursprüngliche Annahme einer Verdreifachung sei wohl schon wieder überholt. Der Einkauf an der Energiebörse laufe bereits, „so dass nach vorliegender Hochrechnung, die Kosten beim Gaseinkauf vier bis fünf Mal so hoch sein werden als im Jahr 2021“. Im ungünstigsten Fall wären das Kosten in Höhe von 85 Millionen Euro für 2023. Hinzu kämen weitere Mehrkosten bei der Fernwärme, die momentan noch nicht beziffert werden könnten, erklärte der Sprecher.

Nach dem Ausrufen der Alarmstufe des Notfallplans Gas durch den Bund hatte Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) bereits eine Vervielfachung der Gaspreise vorausgesagt. Das werde Bürgern und Unternehmen an die Substanz gehen und auch die öffentlichen Haushalte massiv belasten. Die grün-schwarze Koalition hat in den Eckpunkten für den Doppeletat 2023/24 einen Risikopuffer in Höhe von einer Milliarde Euro eingebaut, mit dem die Mehrkosten durch die hohe Inflation und höhere Energiepreise aufgefangen werden sollen.