Der Schwarzwald bietet zahlreiche schöne Strecken für Biker – zum Leidwesen der Anwohner. Foto: imago images/Arnulf Hettrich/Arnulf Hettrich via www.imago-images.de

Baden-Württemberg bietet zahlreiche reizvolle Strecken für Motorradfahrer. Doch der dabei entstehende Lärm sorgt bei Anwohnern seit Jahren für Unmut. Gibt es Hoffnung auf eine Veränderung?

Sasbachwalden/Stuttgart - Im langen Streit um den Lärm durch Motorräder vor allem auf der Alb und im Schwarzwald sieht die Bürgermeisterin von Sasbachwalden (Ortenaukreis), Sonja Schuchter, erste Zeichen einer Entspannung. „Die Menschen hier merken, dass die Motorradfahrer sensibler geworden sind“, sagte die parteilose Kommunalpolitikerin, die die „Initiative Motorradlärm“ gegründet hat.

Es habe viele Gespräche gegeben mit einzelnen Fahrern und auch mit Clubs. „Und es ist das gemeinsame Verständnis da, dass sich etwas ändern muss. Nicht über Verbote, sondern auf dem Weg der Überzeugung, durch Kontrollen und durch eine verbesserte Produktion.“

Politik scheut Verbote

Die meisten politischen Parteien hätten das Problem erkannt, scheuten aber ebenso wie sie selbst Verbote, sagte Schuchter am Montag der dpa. „Wichtig ist aber zumindest eine gesetzliche Grundlage. Es wäre dann an den Kommunen und Kreisen, zu entscheiden, was sie daraus machen.“

In der „Initiative Motorradlärm“ haben sich mittlerweile mehr als 150 Mitglieder zusammengeschlossen, darunter vor allem baden-württembergische Städte, Gemeinden und Landkreise. Ihr Forderungskatalog umfasst geänderte Zulassungsregelungen für Motorräder und drastischere Strafen für Manipulationen an Motoren sowie stärkere Kontrollen besonders auf den kurvenreichen Strecken zum Beispiel im Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb.

Als Lärm-Hotspots in Baden-Württemberg gelten vor allem landschaftlich reizvolle und kurvige Strecken wie auf der Schwäbischen Alb, im Schwarzwald und Odenwald sowie die Löwensteiner Berge und die Bergstraße.