Die Rettungsdienste in Baden-Württemberg haben unter Corona zu leiden. (Symbolbild) Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Eine hohe Zahl an Coronakranken und Ausfällen sorgt dafür, dass der Rettungsdienst in Baden-Württemberg an seine Belastungsgrenze kommt. Die Einzelheiten.

Auch der Rettungsdienst in Baden-Württemberg hat unter der hohen Zahl von Coronakranken und Ausfällen beim Deutschen Roten Kreuz zu leiden. „Trotz aller Schutzmaßnahmen steigt die Zahl der Corona-Infektionen bei den Mitarbeitenden von Tag zu Tag“, sagte der DRK-Landesverband am Freitag in Stuttgart. Das arbeitende Personal sei an der Belastungsgrenze. „Dies gefährdet temporär die flächendeckende Sicherstellung eines schnellen Rettungsdiensts“, warnte ein DRK-Sprecher weiter.

Das Problem verschärfe sich zudem, weil auch die Personalsituation in den Kliniken angespannt sei und viele Krankenhäuser bereits Aufnahmestopps verhängt hätten. „Die Einsatzzeiten verlängern sich, wenn das eigentlich nächste geeignete Krankenhaus nicht aufnahmebereit ist“, sagte Birgit Wiloth-Sacherer, Landesgeschäftsführerin des DRK-Landesverbands Badisches Rotes Kreuz.

Im Einzelfall müsse man den Patienten längere Wartezeiten zumuten

Selbstverständlich komme nach wie vor zu jedem Notfall ein Rettungswagen, betonte Marcus Schauer, Leiter Team Rettungsdienst beim DRK in Baden-Württemberg. Allerdings müsse man den Patienten im Einzelfall längere Wartezeiten zumuten.

Eigentlich hatte das Land geplant, die Hilfsfrist im Rettungsdienst von höchstens 15 auf 12 Minuten zu senken. Bislang sieht das Rettungsdienstgesetz vor, dass vom Eingang der Notfallmeldung bis zum Eintreffen am Notfallort möglichst nicht mehr als 10, höchstens aber 15 Minuten vergehen dürfen.