Nur in wenigen Apotheken wird tatsächlich geimpft (Symbolbild). Foto: dpa/Patrick Pleul

Mit den Apotheken gibt es nun eine weitere Anlaufstelle für Corona-Impfungen im Land. Das Angebot ist zu Beginn noch überschaubar. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

Stuttgart - Wer sich gegen Corona impfen lassen möchte, kann dazu nun auch in eine Apotheke gehen - zum Beginn machen aber nur wenige mit. Von den rund 2500 Apotheken in Baden-Württemberg boten am Dienstag nur rund 45 zunächst auch eine Corona-Impfung an, wie aus Angaben der Landesapothekerkammer in Stuttgart hervorging. Auf einer Webseite der Kammer können Interessierte nach Apotheken in ihrer Nähe suchen, die Impfungen anbieten.

Gründe für die zu Beginn nur wenigen Apotheken mit Impfangebot dürften die als gering erwartete Nachfrage und Software-Probleme sein. Die Apotheken rechneten zu Beginn mit keiner großen Nachfrage, hatte eine Sprecherin der Landesapothekerkammer zuvor mitgeteilt. Insbesondere im städtischen Bereich dürfte das Interesse verhalten sein, weil es dort auch viele andere Impfangebote gebe, hieß es. Für die Landeshauptstadt Stuttgart zeigte das Portal der Kammer zunächst keine einzige Apotheke mit Impfangebot.

Monitoring macht die es schwierig

Außerdem müssen die Apotheken ihre Impfungen täglich über das digitale Impfmonitoring an das Robert Koch-Institut in Berlin melden. Ob der Anschluss daran rechtzeitig klappen würde, war bei vielen Apotheken bis zuletzt noch unklar. Nach Angaben des Landesapothekerverbands könnten auch fehlendes Personal und fehlende Räume Gründe dafür sein, dass Apotheken keine Impfungen anbieten.

Grundsätzlich ist die Motivation im Berufsstand aber hoch, wie eine Sprecherin der Apothekerkammer mitteilte. An den Schulungen dafür nahmen bislang rund 900 Apothekerinnen und Apotheker teil und rund 380 haben die Schulungen demnach bereits komplett abgeschlossen. Dabei wurden sie auch für dem Umgang mit möglichen Impfreaktionen ausgebildet.

Bund hat die entsprechende Verordnung geändert

Dass nun auch die Apotheker impfen, geht auf eine Änderung der Corona-Impfverordnung des Bundes zurück. Insbesondere Ärzteverbände hatten das kritisiert. Die Apotheken bieten Impfungen mit allen am Markt zugelassenen Corona-Vakzinen an. Die Ausnahme bildet der Kinderimpfstoff von Biontech/Pfizer. In Apotheken dürfen nur Menschen ab zwölf Jahren geimpft werden.

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Eine größere Nachfrage nach Impfungen auch in den Apotheken erwartet die Branche demnach mit dem Beginn der Impfungen mit dem neuen Corona-Impfstoff Novavax ab voraussichtlich Ende Februar. Auch die Empfehlung der Ständigen Impfkommission für eine zweite Auffrischimpfung für vorerkrankte Menschen ab 70 Jahren und Personal im Gesundheits- und Pflegebereich dürfte laut Apothekern für eine größere Nachfrage sorgen.