Der Ärzte-Warnstreik könnte für Patienten und Angehörige zu Problemen führen. (Archivbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Aufgrund laufender Tarifverhandlungen ruft der Berufsverband Marburger Bund Mediziner in sechs Bundesländern zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen auf. Auch in Baden-Württemberg.

Wegen eines Ärzte-Warnstreiks an rund 80 kommunalen Krankenhäusern in Baden-Württemberg müssen Patientinnen und Patienten sowie Angehörige an diesem Donnerstag mit Problemen rechnen. Angesichts laufender Tarifverhandlungen hat der Berufsverband Marburger Bund Mediziner in sechs Bundesländern zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Im Südwesten sind das laut einem Sprecher rund 9500 Ärztinnen und Ärzte. Die Patientenversorgung in Notfällen sei sichergestellt, dafür gebe es Notdienstvereinbarungen.

Am Universitätsklinikum Mannheim etwa solle es eine personelle Besetzung wie an Wochenenden geben, teilte ein Sprecher mit. Neben Notfällen seien Intensivstationen, Transplantationen sowie alle nicht aufschiebbaren Operationen und Therapien von Krebspatienten von den Streikmaßnahmen ausgenommen. Patienten, die von ihrem Haus- oder Facharzt mit der Bitte um sofortige Behandlung überwiesen werden, könnten ebenfalls wie üblich behandelt werden, hieß es.

Eine zentrale Kundgebung findet in München statt (13.00 Uhr). Teilweise gebe es auch lokale Aktionen im Land, erklärte der Sprecher des Berufsverbands. Gestreikt werden soll auch in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.

Gehaltserhöhung um 2,5 Prozent gefordert

Der Marburger Bund fordert von den Arbeitgebern für die bundesweit rund 55 000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken eine Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Zudem soll es mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen geben.

„Unsere Mitglieder fühlen sich von den Arbeitgebern bisher nicht ernst genommen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass die Arbeitgeberseite die Tarifverhandlungen verschleppen will“, teilte Andreas Botzlar vom Vorsitz des Bundesverbands Marburger Bund mit.