Sonja Merz, Ron Simpson und Katharina Renz (von li.) lieben Avocados. Foto: Lg/Piechowski

Am Freitagabend feiert die Avocado-Show, eine Erfolgskette aus Amsterdam, in Stuttgart ihre Deutschland-Premiere mit einer Vip-Party. Die vielen Reservierungen bei Wirtin Sonja Merz und Tochter Katharina Renz lassen auf einen neuen Hype im Kessel schließen.

Was für eine Show die Wirtin plane, fragte die Gaststättenbehörde, als Sonja Merz ihr neues Lokal angemeldet hat. Musik? Theater? Tanz? Nichts von alledem! Bei der Avocado-Show, wie die holländische Erfolgskette heißt, die erstmals in den deutschen Markt einsteigt und am Freitag mit einer Vip-Party in Stuttgart ihren neunten Standort nach Amsterdam, London, Brüssel, Madrid und Paris eröffnet, wird das Essen zelebriert. Entertainment am Tisch!

„Das Auge isst mit“ – dieser Spruch ist nicht neu. Dagegen kennt man hierzulande nicht, was an der Calwer Straße künftig an kunterbunten Köstlichkeiten im grünen Ambiente serviert wird. So schön sieht das alles aus, was sich „Pretty Healthy Food“ nennt, als wollten die Köche Kunstwerke schaffen.

Die Ökobilanz zählt nicht zu den Stärken der Avocado

Die Show beginnt – mit der Avocado als Star. Gesund und lecker ist die fettreiche Frucht, die ihren Ursprung in Mexiko hat. Die Ökobilanz indes zählt nicht zu ihren Stärken. Für ein Kilogramm Avocados, das sind etwa drei Stück, werden bis zu 1000 Liter Wasser benötigt. Zum Vergleich: Ein Kilo Kartoffeln brauchen 135 Liter Wasser. Ron Simpson, der aus Amsterdam angereiste Gründer der Avocado-Show, hat damit gerechnet, dass in Deutschland kritische Fragen zur Nachhaltigkeit kommen. Gerade sei man dabei, antwortet der 38-Jährige, die Früchte verstärkt in Europa anzupflanzen. Das Wachstum dauere sehr lang. Vorerst arbeitet Simpson mit der Organisation Natur’s Pride zusammen, die in Peru, Mexiko oder Südafrika auf Tröpfchenbewässerung und „intelligentes Kompostieren“ setze sowie die Beschäftigten der Farmen „sozial gerecht“ bezahle.

Die Calwer Straße rückt ins Zentrum des Stadtlebens

Der Künstler Tim Bengel, der eine Goldskulptur der Megafrucht im Wert von über zwei Millionen Dollar geschaffen hat, verweist darauf, dass für Fleisch noch viel mehr Wasser verbraucht wird als für Avocados.

Katharina Renz, die 24-jährige Tochter einer „Gastrolegende“, wie Moderator David Rau vor der Presse am Donnerstag Sonja Merz vorstellt, hatte bei Instagram die Avacado-Show entdeckt und war so begeistert, dass sie mit ihrer Mutter gleich nach Holland zum Testen reiste. Bereits vier Standorte gibt es in Amsterdam. In der Calwer Straße, die mit immer neuen Projekten ins Zentrum des Stadtlebens rückt, fand man einen attraktiven Rundbau für die deutsche Premiere der Franchise-Kette. 140 Sitzplätze sind vorhanden, außen und drinnen. Katharina Renz ist hier nun Betriebsleiterin und in den sozialen Medien sehr aktiv. Das Marketing mit der Influencerszene lief so gut, dass es vor der Eröffnung 1200 Reservierungen gibt. „So viele hatten wir bisher in keiner anderen Stadt der Avocado-Show“, freut sich der gut gelaunte Chef Ron Simpson. Ein neuer Hype, so scheint es, hat Stuttgart erfasst. Um die hohen Qualitätsansprüche zu erfüllen, wollen Tochter und Mutter langsam starten – in der Anfangszeit wird um 20 Uhr geschlossen.