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Der Wandel in Baden-Württembergs Auto- und Zulieferindustrie ist tief greifend. Die IG Metall sieht im Land einen „Hotspot der Transformation“ und stellt Forderungen an die Unternehmen.

IG-Metall-Vizechefin Christiane Benner sieht im Südwesten einen „Hotspot der Transformation“. Der Wandel in der Auto- und Zulieferindustrie, von der in Baden-Württemberg viele Arbeitsplätze abhängig sind, sei im vollen Gange, sagte Benner der Deutschen Presse-Agentur. Der Umstieg vom Verbrenner auf das Elektroauto betrifft viele Unternehmen in Baden-Württembergs Schlüsselindustrie. Benner wird am Tag der Arbeit am 1. Mai auf einer Kundgebung um 11.00 Uhr auf dem Marktplatz in Stuttgart sprechen.

Beim Wandel hin zur E-Mobilität sehe sie Nachholbedarf bei der Infrastruktur, etwa bei der Anzahl von Ladesäulen für E-Autos. „Wir bräuchten viel mehr davon. Es kommen immer mehr E-Autos auf eine Ladesäule“, sagte Benner. Die Politik müsse mehr investieren und auch Zuversicht geben. Die Frage, ob die Elektromobilität im Südwesten funktioniere, habe direkte Auswirkungen auf die Arbeitsplätze.

Grüne Produkte und Kreislaufwirtschaft könnten neue Arbeitsplätze schaffen

Die Unternehmen müssten sich an den Anforderungen der sozial-ökologischen Transformation ausrichten. „Dadurch ergeben sich auch ganz neue Märkte“, sagte Benner. Baden-Württemberg sei eine innovative Region, in der neue Arbeitsplätze entstehen könnten, etwa durch konsequente Kreislaufwirtschaft, Herstellung grüner Produkte und besserer Nutzung der Digitalisierung.

Außerdem gehe es darum, die Beschäftigten für die neuen Herausforderungen zu qualifizieren. Durch die Pandemie seien nicht wirklich Fortschritte gemacht worden. Zwar habe es Online-Schulungen gegeben, es sei aber auch vieles nicht möglich gewesen. „Hier gibt es einen massiven Aufholbedarf, damit Arbeitsplätze sicher bleiben.“