Die Pläne für eine Außengastronomie an der Oper in Stuttgart stoßen auf ein positives Echo. Uneinigkeit herrscht allerdings bei der Frage, ob die Fahrradroute verlegt werden soll.
Nach den Grünen hat auch die Stuttgarter CDU-Gemeinderatsfraktion auf die Pläne der Württembergischen Staatstheater für eine feste Außengastronomie auf der Fläche zwischen Oper und Schauspielhaus reagiert. Sie äußert ebenfalls grundsätzliche Zustimmung zu dem Gastro-Vorhaben: „Der Schlossgarten mit seinem Littman-Bau ist ein großer Anziehungspunkt. Die Aufwertung des öffentlichen Raums dort trägt sicher zur Verbesserung der Lebensqualität in Stuttgart bei“, ließ CDU-Fraktionschef Alexander Kotz verlauten.
Die CDU hat aber auch ein großes Aber: die von den Grünen geforderte Verlegung der Stuttgarter Hauptradroute 1 aus dem Schlossgarten auf die B 14 sei „die falsche Antwort“. Die CDU stört sich insbesondere an dem damit verbundenen Wegfall einer Fahrspur: „Diese Forderung lässt die Verkehrssicherheit und die Staubildung auf einer der wichtigsten Hauptachsen unserer Stadt völlig außer Acht“, kritisierte Kotz. „Der Ruf der Grünen zum Rückbau von Straßeninfrastruktur schallt hier mal wieder aus dem Rathaus.“ Räder und Autos dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Für den Schlossgarten gelte es, eine Planung zu erarbeiten, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtige und nicht zu Lasten der Autofahrer ginge.
CDU und SPD fördern eine öffentliche Ausschreibung
Kritik übt die CDU auch daran, dass der Zuschlag für die Außengastro ohne Ausschreibung an den bestehenden Opern-Gastronomen Alexander Scholz gehen soll. Eine offene Ausschreibung helfe, das beste Gastronomie-Konzept zu finden, sagte Kotz.
Diesem Monitum schließt sich die SPD-Fraktion an. Stadtrat Dejan Perc bemängelte, dass sich die Staatstheater offenbar auf ihren Gastronomen als Betreiber einer Außengastronomie festgelegt hätten. Notwendig sei ein fairer Wettbewerb in Form einer öffentlichen Ausschreibung. Bei aller „grundsätzlichen Sympathie“ für das Gastro-Vorhaben nannte Perc es „enttäuschend“, dass konzeptionell nicht auch andere Kulturschaffende, etwa die freie Theaterszene, mit einbezogen würden. Nur das Opern-Programm in den öffentlichen Raum hinein auszuweiten, sei zu wenig: „Die Idee würde durch eine breite öffentliche Debatte sicherlich gewinnen.“ Zu der von den Grünen geforderten Verlegung der Hauptradroute 1 sagte Perc, die SPD habe dazu noch keine abschließende Meinung. Eine Verlegung müsse einen Mehrwert für alle bringen.
Landtagspräsidentin hofft, „dass die Stadt das möglich macht“
In die Diskussion eingeschaltet hat sich inzwischen auch Muhterem Aras (Grüne), die als Landtagspräsidentin Anrainern einer Außengastronomie an der Oper wäre. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb sie: „Was Leben in die Stadt bringt, ist klasse und hat meine volle Unterstützung. Ich hoffe, dass die Stadt Stuttgart das möglich macht.“ Aras betonte, die Verlegung des Radwegs aus dem Schlossgarten heraus sei sinnvoll. Dort komme es immer wieder zu gefährlichen Situationen, „weil der Weg nicht ersichtlich ist“.