Fröhliche Gesichter nach der Auslosung bei den Vertretern des Gastgebers TSV Köngen, des Titelverteidigers FC Esslingen, des Nachbarn TFC Köngen und der Eßlinger Zeitung. Foto:  

Beim Turnier in Köngen gibt es keinen klaren Favoriten. Der TSV Baltmannsweiler ersetzt im Teilnehmerfeld den TSVW Esslingen. Der Spielplan steht.

Nick Widmann war mit seiner Arbeit zufrieden. „Das sind alles ausgeglichene und spannende Gruppe“, sagte er und nickte zur Bestärkung mit dem Kopf. Gerade hatte der Kapitän der A-Jugend-Fußballer des TSV Köngen gemeinsam mit Pascal Welsch, seinem Pendant vom zweiten Männerteam des Vereins in der Kreisliga A, die Auslosung des EZ-Fußball-Pokals vorgenommen. Die 43. Ausgabe des Traditionsturniers, das von der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen und von Kaufland unterstützt wird, findet vom 27. bis 30. Juli in der Köngener Fuchsgrube statt. Der Verein feiert mit dem EZ-Pokal seinen 125. Geburtstag.

Auch Widmann wird beim Turnier, das zum vierten Mal in dem bewährten Modus von Mittwoch bis Samstag gespielt wird, mitkicken. Er rückt von der Jugend in den Erwachsenenbereich auf. „Die Gruppe C mit der zweiten TSV-Mannschaft und dem TFC Köngen finde ich interessant“, sagte er noch, „und die Gruppe A mit dem Bezirksligisten FV Plochingen und dem Bezirksliga-Absteiger TV Nellingen.“

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Die Gruppen sind insgesamt ausgeglichen, als die stärkste wurde von den Beobachtern, unter ihnen viele Köngener Spieler und Funktionäre sowie Vorstandsmitglied Wolfgang Aichele von Titelverteidiger FC Esslingen und TFC-Chef Remzi Tok, die mit dem Buchstaben D ausgemacht. Der FCE trifft hier auf Bezirksliga-Aufsteiger TSV Denkendorf, den TSV RSK Esslingen und den Kreisliga-A-Neuling TSV Baltmannsweiler. Baltmannsweiler war sehr kurzfristig für den TSVW Esslingen eingesprungen, der seine Meldung zurückgezogen hatte, weil der Verein in der kommenden Saison mit keiner Mannschaft am Ligabetrieb teilnehmen wird. „Für uns ist es eine gute Möglichkeit, uns nach dem Aufstieg zu präsentieren“, erklärte Baltmannsweilers Fußball-Abteilungsleiter Ralf Schneider und freut sich wie Trainer Jan Nagel auf das Turnier in Köngen.

FCE-Funktionär Aichele erinnerte sich daran, dass die Esslinger vor einem Jahr beim EZ-Pokal im seither heimischen Sportpark Weil im Viertelfinale beinahe an den Denkendorfern gescheitert waren. Dann sagte er allgemein, während er den Blick über die im satten Grün daliegende Sportanlage schweifen ließ: „Ich freue mich, dass wieder ein EZ-Pokal gespielt wird. Das Gelände ist für das Turnier prädestiniert.“ Außerdem hat Aichele festgestellt, dass auf dem Transfermarkt einiges in Bewegung ist: „Ich bin gespannt, wie sich die Mannschaften bis dahin gefunden haben.“ Denn der EZ-Pokal ist auch immer der erste Härtetest nach anstrengenden Trainingseinheiten und vor dem Bezirkspokal.

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Und das Turnier ist eine gute Gelegenheit, Selbstvertrauen zu tanken. So sieht es auch Sascha Strähle, der Trainer der ersten Köngener Mannschaft, die nach dem Derby an diesem Samstag (17 Uhr) in Deizisau die Landesliga verlassen und in der kommenden Saison in der Bezirksliga antreten wird. Strähle möchte es mit seiner Mannschaft dem VfB Oberesslingen/Zell und dem FCE nachtun, die bei den vergangenen beiden Ausgaben jeweils als Gastgeber den Wanderpokal der Eßlinger Zeitung in Empfang nehmen durften. „Es ist unser Anspruch, das Turnier auf unserem Gelände zu gewinnen“, betonte Strähle, der die Gruppe B der Köngener von der Stärke „okay“ findet und von den Mannschaften interessant: „Bei Oberesslingen/Zell muss man sehen, wie sich die Mannschaft nach dem Trainerwechsel präsentiert“, sagte er, weiß aber, dass der VfBO beim EZ-Pokal meistens sehr stark auftritt. Im vergangenen Jahr scheiterte die Mannschaft allerdings als Titelverteidiger in der Vorrunde. „Der TSV Wolfschlugen ist in meinen Augen keine typische Kreisliga-B-Mannschaft, sondern stärker einzuschätzen“, ergänzte Strähle, „und der VfB Reichenbach ist auch eine interessante Mannschaft. Unser Zugang Nils Friesenhahn kann dann gleich gegen seine ehemaligen Kameraden spielen.“

Der bevorstehende Abstieg der Deizisauer und Köngener aus der Landesliga und die Tatsache, dass sich die beiden Teams dort erst sortieren müssen, hat auch zur Folge, dass nicht nur die von Nick Widmann und Pascal Welsch gelosten Gruppen sehr ausgeglichen sind, sondern dass das für den gesamten EZ-Pokal 2022 gilt. Fünf Bezirksligisten, acht Mannschaften aus der Kreisliga A und drei aus der Kreisliga B bilden das Teilnehmerfeld. Ein klarer Favorit ist nicht auszumachen. Die Floskel hat hier absolute Berechtigung: Spannende Spiele sind zu erwarten vom 27. bis 30. Juli an der Köngener Fuchsgrube.