Närrinnen und Narren können es kaum noch abwarten und die Fasnacht-Hochburgen bereiten sich eifrig auf das Fest vor. Doch was bieten die Faschingszentren touristisch? Eine ganze Menge. Wir stellen sechs davon vor.
Fasnet ist gerade in aller Munde. Kein Wunder, schließlich dauert es nur noch wenige Tage bis zum Höhepunkt des närrischen Treibens. Und wir stellen uns die Frage: Was bieten die klassischen Fasnethochburgen jenseits der Fasnet? Wir stellen fest: Viele dieser Städtchen sind eine Reise wert, eignen sich perfekt für eine Wanderung, einen Tagesausflug oder auch einen Kurztrip.
1. Rottweil: älteste Stadt Baden-Württembergs
Die älteste Stadt Baden-Württembergs blickt auf eine 2000-jährige Geschichte zurück. Die alten Römer, das Mittelalter und das Hier und Heute prägen das aktuelle Bild der Stadt, auf die ihre 25000 Bewohner stolz sind. 771 fiel zum erstem Mal der Name „Rotuvilla“, in dem sich das heutige Rottweil versteckt.
Rottweil und seine Umgebung haben einen hohen Erholungswert. Für Radfahrer steht der Schwarzwald-Bodensee-Radweg zur Verfügung, zum Entspannen das Naturschutzgebiet an der Neckarburg-Ruine und die Altstadt lädt ein zum Bummeln und Erkunden.
Übrigens: Rottweil ist weltweit bekannt. Zumindest dem Namen nach, dank des Rottweiler Hundes. Rottweil war im 19. Jahrhundert ein Zentrum für Viehhandel und der ausdauernde und verlässliche Rottweiler wurde eigens dazu gezüchtet, Rinder und Schafe auf Weiden zu begleiten.
2. Elzach: herrliche Wanderwege
Die Gegend um Elzach ist berühmt für ihr Zweitälerland: 2019 wurde der Zweitälersteig als schönste Wanderroute Deutschlands gekürt und mit dem Gütesiegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ zertifiziert. Auch für Radtouren eignet sich die Gegend gut, und wer mit dem Wohnmobil unabhängig bleiben möchte, hat auf dem Wohnmobilstellplatz im Stadtteil Oberprechtal die Möglichkeit dazu. Angler aufgepasst: Wer gerne angelt, kann mit einer Angelkarte sein eigenes Abendessen fischen.
Besonders interessant sind auch die drei Museen der Stadt. Das Heimatmuseum der Stadt Elzach, das Heimatmuseum im Stadtteil Yach beleuchtet das Leben und Arbeiten der Menschen in der Gemeinde und die liebevoll restaurierte Hammerschmiede in Elzach-Oberprechtal zeugt von der harten Arbeit, die Menschen hier täglich verrichteten.
3. Überlingen: am Bodensee
Bei einem Spaziergang entlang der kilometerlangen Uferpromenade kommt echtes Urlaubsgefühl auf. In den verwinkelten Gassen der Altstadt befinden sich zahlreiche Boutiquen, Geschäfte, Ateliers, Cafés und Restaurants. Bummeln, genießen, entspannen stehen in Überlingen auf dem Programm. Die historischen Bauwerke bieten sich bestens als Fotokulissen an, um die Erinnerungen festzuhalten.
Ein besonderes Augenschmankerl ist die Galerie Fähnle. Nicht nur Kunstinteressierte kommen hier auf ihre Kosten, indem sie die Werke des Malers Hans Fähnle betrachten können. Auch das Gebäude, in dem sich die Kunstsammlung befindet, ist ein Kunstwerk für sich. Der weiße Kubus ist seit einigen Jahren selbst ein Kulturdenkmal.
4. Laufenburg: eine Stadt – zwei Länder
Zwei Länder, eine Stadt, durch den Rhein getrennt und über eine Brücke verbunden. Laufenburg in Baden auf der deutschen Seite hat eine Schwester in der Schweiz: Laufenburg im Aargau. Bei Führungen durch die weitgehend intakte mittelalterliche Altstadt erzählen Tourguides die Geschichte zur geteilten Stadt. Bei der Nachtführung (Altersempfehlung ab sechs Jahre) treffen die Besucher auch den Schoßgeist. Die malerische Stadt bietet auch zahlreiche Ausflugsziele in direkter Umgebung: beispielsweise den Schlossberg, ein wahrscheinlich spätrömischer Wachturm oder die Burgruine Hauenstein aus dem Jahr 1108.
5. Schramberg: Uhrenfabrikant und Ruinen
Schramberg im Schwarzwald verspricht frische Luft, herrliche Landschaften und Stille. Aber nicht nur das erwartet die Besucher. Uhrenliebhaber dürfen sich auf die zahlreichen Spuren freuen, die der Uhrenfabrikant Erhard Junghans hinterlassen hat: die Villa Junghans, den ehemaligen Villenpark, heute Park der Zeiten genannt, und das Junghansmuseum.
Kinder erwartet der Erlebnisbauernhof oder eine Wanderung zur Burgruine Falkenstein. Bei einem Spaziergang durch Schramberg kann man auf dem „Kunstweg Erich Hauser“, die unterschiedlichen Perioden des künstlerischen Schaffens von Erich Hauser erleben.
6. Bad Dürrheim: Sole und Entspannung
Einfach mal dem stressigen Alltag entfliehen und abschalten. Das Dorf „Durroheim“, wie es um 900 hieß, entwickelte sich schnell zu einem Sole-Heilbad und Kurort. Vor 200 Jahren entdeckte man hier in einer Tiefe von 105 Metern einen Salzstock. Und seitdem wird die Sole gezielt für das Wohlbefinden der Menschen eingesetzt. In heutiger Zeit lässt sich die wohltuende Wirkung der Sole in Bad Dürrheim mit Bewegung ergänzen: beispielsweise in Form von Wandern, Nordic Walking, Fahrradtouren. Und, wer die Fastnet umgehen will aber doch neugierig ist: Ein Besuch im Fastnachtsmuseum Narrenschopf veranschaulicht anhand zahlreicher Exponate die Geschichte des närrischen Treibens.