Das Quartett war am Mittwochabend aus der Psychiatrie geflüchtet. Foto: dpa/Julian Buchner

Am Mittwoch fliehen vier Insassen aus der geschlossenen Psychiatrie in Weinsberg, am Donnerstag wird einer geschnappt. Die Polizei fahndet weiter mit Hochdruck nach den drei weiteren. Mittlerweile ist auch bekannt, wie den Männern die Flucht gelang.

Heilbronn - Nach der Flucht aus einer geschlossenen Psychiatrie in Weinsberg im Landkreis Heilbronn ist einer der vier Flüchtigen gefasst worden. Er sei nach konkreten Hinweisen auf den Aufenthaltsort noch am Donnerstagabend festgenommen worden, teilten Polizei Heilbronn und Staatsanwaltschaft Mosbach am Freitag mit. Bei dem Festgenommenen soll es sich um einen 37-Jährigen handeln. Den Männern war am Mittwochabend die Flucht aus der geschlossenen Station der Psychiatrie gelungen.

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Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Heilbronn sollen sie in einem der oberen Stockwerke der Klinik ein Fenster hinausgedrückt und sich danach abgeseilt haben. Es gebe Hinweise auf eine gemeinsame Planung und Ausführung des Ausbruchs. Daher werde unter anderem wegen gemeinschaftlich begangener Gefangenenmeuterei ermittelt.

Die Suche nach den noch Flüchtigen geht nach Angaben der Polizei mit Hochdruck weiter. Man werte derzeit neue Erkenntnisse aus und halte den Fahndungsdruck aufrecht, hieß es am Freitagvormittag. Weitere Angaben zur Fahndung machten die Beamten aus „ermittlungstaktischen Gründen“ vorerst nicht.

Laut Polizei gelten die Männer als gefährlich

Laut Polizei gelten die Männer als gefährlich, drei von ihnen sind rechtskräftig verurteilte Straftäter. Unklar war aber zunächst, warum sie im Maßregelvollzug untergebracht waren. Gegen den vierten Mann läuft laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft Heilbronn aktuell ein Verfahren wegen versuchten Totschlags. Die Anklage gegen den Algerier sei im Juli erhoben worden. Zuvor hatte die „Heilbronner Stimme“ darüber berichtet. 

Beim Maßregelvollzug geht es um die Unterbringung psychisch kranker oder suchtkranker Straftäter. Ziel ist der Schutz der Bevölkerung und eine Therapie der Patienten. Bei drei der vier geflüchteten Männer stand nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Stuttgart aber ein Abbruch der Therapie bevor.