Auf der Ausbildungsmesse an der Hermann-Hesse-Realschule in Fellbach präsentieren sich im Februar 18 Betriebe. Vorher müssen die Schüler jedoch einen Wunschzettel ausfüllen.
Weihnachten ist gerade erst vorbei, und trotzdem dürfen die Acht-, Neunt- und Zehntklässler an der Hermann-Hesse-Realschule in Fellbach-Schmiden schon wieder einen Wunschzettel schreiben. Doch dieses Mal geht es darum, dass die Realschüler Unternehmen notieren sollen, die sie bei der schulinternen Ausbildungsmesse „Fellbacher Betriebe für Fellbacher Schüler“ näher kennenlernen wollen.
Die Veranstaltung ist eine Premiere an der Hermann-Hesse-Realschule
Die große Veranstaltung hat am 16. Februar Premiere an der Schmidener Einrichtung. Dementsprechend groß ist die Aufregung, und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Durch Schülerpraktika war die Idee entstanden, die Betriebe ins Haus zu holen, und 18 Unternehmen konnten Schulleiterin Sabine Mayer und Konrektor Kai Vetter für die Messe gewinnen.
Damit die Schüler möglichst viel von dem stattlichen Angebot haben, wollten die Verantwortlichen es möglichst gut strukturieren. Hier kommen die Wunschzettel ins Spiel: „Die Schüler durften sich drei Betriebe aussuchen, die sie interessant finden. Die kommen auf den Wunschzettel im Messeheft, wo auch recherchierte Infos zu den Unternehmen notiert werden. So kommen die Schüler mit Wissen auf die Messe und können voll einsteigen“, erklärt Kai Vetter.
Bekannte Unternehmen wie AMF, die SDK oder die Stadt Fellbach sind dabei
Die Vorbereitungen findet momentan im Fach „Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung“ statt. In zeitlich abgegrenzten Modulen können sich die Schüler dann während der Veranstaltung näher informieren. „In jedem Modul werden zwischen zwei bis vier Schüler pro Betrieb anwesend sein. Zudem gibt es eine offene Phase, die jeder zur freien Verfügung hat oder zum Besuch weiterer Stände nutzen kann“, sagt der Konrektor und zählt die Betriebe aus Fellbach und Umgebung auf, die Mitte Februar ihren Stand im Schulhaus aufbauen werden – darunter so bekannte wie AMF, Schuh Bürkle, Karosserie Eisemann, Fertigungsmesstechnik Hafner, Krankenpflegeverein Fellbach, Kreissparkasse Waiblingen, Link Garten- und Landschaftsbau, SDK, Stadt Fellbach, Stadtwerke Fellbach, VW Hahn oder die Allianz. „Uns war ein guter Querschnitt durch die Berufsgruppen wichtig. Absagen gab es kaum“, sagt Kai Vetter. Ihm sei an anderen Schulen kein solches Konzept bekannt, dabei sei es in der jetzigen Situation so wichtig, neue Schritte zu gehen, um künftige Azubis und Betriebe zusammenzubringen, sagt der Konrektor.
Sowohl ihn als auch Schulleiterin Sabine Mayer beschäftigt der Fachkräftemangel. Betriebe seien verzweifelt auf der Suche, und vielen Schülern seien die Chancen, die mit einer dualen Ausbildung verbunden sind, nicht bewusst. „Da müssen natürlich auch die Eltern mit ins Boot geholt werden, deshalb sind sie bei der Messe, bei der es auch eine Erkundung mit VR-Brillen geben wird, mit eingeladen“, sagt Sabine Mayer und fügt hinzu, dass die Schulen mehr tun müssten. „Bei uns geht’s in der fünften Klasse los, um die Schüler mit der wichtigen Entscheidung ganz langsam besser vertraut zu machen.“
Wenn sie an die Veranstaltung denkt, hat die Rektorin eine Wunschvorstellung, nämlich die, dass jeder Schüler in einem Betrieb unterkommt. Auch wenn das vielleicht nicht klappen wird, erhofft sich das Schulleitungsteam viel von dem Zusammentreffen von Betrieb und Schülern. „Das ist eine große Chance. Wenn die Verantwortlichen der Betriebe das Leuchten in den Augen der Schüler sehen, kann direkt der Funke überspringen“, sagt Kai Vetter.