Zuletzt wurde an der Badener Wand im Coronajahr 2020 erfolgreich gebrütet. Foto: RP Karlsruhe/J. Bergmann

Das Regierungspräsidium in Karlsruhe lässt sich vom Protest des Alpenvereins nicht erweichen. Ein beliebtes Klettergebiet bei Baden-Baden wird gesperrt.

Klettern verboten: Das Karlsruher Regierungspräsidium hat die bei Kletterern beliebte Badener Wand am Battert bei Baden-Baden zum ganzjährigen Sperrgebiet erklärt. Auch ein Aussichtspunkt für Wanderer auf dem Felsen werde gesperrt, die dortige Felsenbrücke ebenso wie Kletterhaken in der Wand entfernt.

Hintergrund sei der mangelhafte Bruterfolg des dortigen Wanderfalkenpärchens, wie die Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder (CDU) bei der Vorstellung des neuen Schutzkonzepts erklärte. In den vergangenen fünf Jahren seien nur einmal Küken flügge geworden. Dies sei weniger als an anderen Standorten im Land und müsse auf Störungen durch Menschen zurückgeführt werden.

Die Sperrung sei gelebter Artenschutz, der in einem Naturschutzgebiet auch Vorrang haben sollte, sagte Felder. Sie beziehe sich nur auf einen von zwanzig Felsen im Battert mit einem Zehntel der Kletterrouten. Bisher war die Badener Wand nur zum Teil und nur während der Brutzeit von Januar bis Juli gesperrt gewesen. Der Alpenverein hatte bis zuletzt gegen die Komplettsperrung gekämpft. Die Behauptung, dass die Brutverluste an Übertretungen durch Kletterer lägen, sei völlig unbelegt, sagte Uta Kollmann vom örtlichen Arbeitskreis Klettern und Naturschutz.