So wird künftig journalistisch gearbeite Foto: Gottfried Stoppel

Geht es immer nur um Kohle? Nein! Um Strom!

Esslingen - Der Journalismus steckt in der Krise. Seit Jahren brüten Chefredakteure, Familienverleger und Verlegerfamilien nebst teuer bezahlten Digitalgurus, Online-Wünschelrutengängern, Social-Media-Schamanen und den unvermeidlichen Beratern über journalistische Wertschöpfung im Netz. Im Klartext: Wie man im Internet mit Journalismus Kohle machen kann, um – erstens – mehr Qualität als nur Dumm-klickt-gut-Reichweite zu finanzieren; und – zweitens – auch noch was für Verlegerfamilien und Familienverleger abzuwerfen, denn sonst verlegen die keine Zeitungen mehr, sondern ihre Kohle in lukrativere Geschäftsfelder. Nun, viel herausgekommen ist nicht beim großen Beratschlagen über publizistisches Cyberselling. Weil der Ansatz falsch ist. Es geht nicht mehr um Kohle, es geht um Strom. Ohne Kohle. E-Autos, E-Bikes, E-Mails, E-Loks, E-Gitarren, Elektromixer, elektrische Stühle: Sie alle verbrauchen immer mehr Strom. Aber der Wind weht zu lau, die Sonne scheint zu knapp in unseren Gefilden für den erneuerbaren E-Energiehype. Aus der Steckdose kommt Kohlestrom.