Julia Theermanns kamerataugliche Katze. Foto: oh

Die Katze von EZ-Reporterin hat von der „Wetterkatze Betty“ gelernt und hat es auf ihren Job abgesehen. Warum sonst nimmt sie an jeder Videokonferenz teil?

Esslingen - Im Internet feiert man ja schon seit Jahren den sogenannten Cat-Content. Will heißen: Katzen (und gelegentlich auch andere süße Tiere) in Videos sind wahre Klick-Bringer. Das hat offenbar auch mein Stubentiger verstanden. Seit wir im Homeoffice sind, bemüht sie sich, jede Videokonferenz tatkräftig zu unterstützen. Meist läuft der gemeinschaftliche Anruf in der Redaktion noch keine zwei Minuten, da springt die Katze mit einem fröhlichen Trillern auf meinen Schoß. Schnurrend steht sie da und fixiert die Wand neben mir. Schließlich will sie ja nicht den Eindruck erwecken, dieser Auftritt vor laufender Kamera sei geplant. Das hat für den Wettermann aus dem US-Bundesstaat Indiana ja auch wunderbar geklappt, als er den Wetterbericht von zu Hause aus machte, während seine Katze im Hintergrund Körperpflege betrieb. Er war sofort ein Internet-Star.

Diese Ehre will meine Katze mir offenbar auch zuteilwerden lassen. Dabei behindert sie allerdings der Aufbau meines Homeoffice. Mit dem Rücken zur Terrassentür gibt es für sie keine Möglichkeit, sich öffentlichkeitswirksam hinter mir zu positionieren. Legt sie sich auf meinen Schoß, sehen die Kollegen dagegen nur noch ihre Ohren. „Aber immerhin“, scheint sie sich zu denken, wenn sie es wieder mal geschafft hat, in der Videokonferenz aufzutreten.

Als ich mir die Geschichte mit dem amerikanischen Wettermann noch einmal durchlese, argwöhne ich, dass meine Katze womöglich noch ein ganz anderes Motiv hat. Schließlich hat Betty, die Katze des Wettermanns, ihn inzwischen abgelöst. Sollte auch ich mir also Sorgen um meinen Beruf machen? Die Antwort darauf kennt wohl nur meine Katze. Und die schnurrt zufrieden – oder siegessicher – während sie mir beim Schreiben dieser Zeilen wieder auf den Schoß springt.