Jonas, Jonathan und Florian (von links) haben viel getüftelt und können nun aus ausgedienten OP-Masken Filamente für den 3D-Druck herstellen. Foto: Bavaria Entertainment

Jonas, Jonathan und Florian möchten an diesem Freitag die Zuschauer mit ihrem Projekt „Recycling von OP-Masken“ in der Liveshow des Kinderkanals überzeugen.

Müllberge voller OP-Masken haben die drei Asperger Jonas (17), Jonathan (17) und Florian (18) auf eine Idee und damit sogar ins Fernsehen, und zwar in den Kinderkanal (KiKA), gebracht. Anstatt auf Deponien landen die OP-Masken bei den drei Schülern nämlich im 3D-Drucker. Bei Jugend forscht haben es die drei Freunde mit diesem Projekt bis auf Bundesebene geschafft. Anschließend kam der Kontakt mit dem Kinderkanal zustande – wo sie nun an diesem Freitag in der großen Liveshow des KiKA-Awards zu sehen sein werden. Am Donnerstagabend hatte die Jury sie in einer der drei Vorentscheid-Sendungen für das Finale nominiert. Die Show in Erfurt wird um 19.30 Uhr ausgestrahlt. In dieser entscheiden dann die Zuschauer, wer letztlich den Preis einheimst. Zwei weitere Teams treten in der Kategorie „Make a Change“ gegen die Zwölftklässler des Asperger Friedrich-List-Gymnasiums an.

Auf Idee Nummer eins folgt Idee Nummer zwei

Doch wie kamen die Jungs eigentlich auf die Idee, OP-Masken zu recyceln? „Nachdem wir aus dem Home Schooling zurück in der Schule waren, haben wir gesehen, wie viele OP-Masken da täglich im Müll gelandet sind. Dagegen wollten wir etwas tun“, erzählt Florian. Gesagt, getan. Idee Nummer eins: „Wir wollten aus den OP-Masken Granulat herstellen, das dann vielfältig einsetzbar gewesen wäre“, sagt Jonas, „denn das Masken-Fleece ist letztlich ja auch eine Art Plastik, nur in anderer Form.“

In der Mittagspause und nach der Schule machte sich das Trio in Jonathans Keller ans Tüfteln. Mit einer Heizplatte, an der man die Temperatur gut regeln konnte, wurden die Masken eingeschmolzen. Natürlich ohne Bügel und Bänder. „Die haben wir anfangs noch abgeschnitten. Später haben wir ein chemisch-technisches Verfahren benutzt, mit dem diese Sachen von allein abgehen“, erzählt Jonas. Nachdem die eingeschmolzene Masse wieder hart war, konnte diese dann zu Granulat zerkleinert werden. Damit war man eigentlich am Ziel. Doch dann kam Idee Nummer zwei.

Die drei Schüler bauen mit Hilfe einer hiesigen Firma einen Extruder

„Unser Betreuungslehrer hatte den Vorschlag, Filamente herzustellen, also einen thermoplastischen Kunststoff, den man im 3D-Druck einsetzen kann“, berichtet Florian. Die Jungs waren begeistert und machten sich erneut ans Werk – und bauten sich unter anderem mit Hilfe einer hiesigen Firma einen Extruder. Vereinfacht gesagt: Ein Metallrohr mit einem laufenden Bohrer und integrierten Heizelementen, in das man durch eine kleine Öffnung das Granulat einfüllen kann und das dann zu einer langen Schnur wird, die sich aufwickelt. Dieses Element kann dann in den 3D-Drucker eingesetzt werden.

Liveshow startet am Freitagabend um 19.30 Uhr

Ihre Technik flimmerte nun am Donnerstag in der dritten Vorentscheid-Sendung des KiKA-Kanals über die Bildschirme. Gedreht wurde das Ganze am 3. Oktober. Ein aufregender Tag für die Freunde. „Man ist ja nicht so oft im Fernsehen. Das war eine coole Sache und eine tolle Erfahrung“, berichten sie.

Dass sie jetzt auch noch am Freitag im Finale dabei sind, „ist mega. Allein da schon dabei zu sein, das ist toll. Ob es zum ersten Platz reicht, wird man sehen, aber wir freuen uns auf die Eindrücke“, sagt Jonas. Gemeinsam mit ihren Eltern machen sie sich an diesem Tag auf den Weg nach Erfurt und hoffen dann auf die Unterstützung der Zuschauer. Doch auch wenn es mit dem Sieg nicht klappen sollte, sind die Jungs stolz auf sich. „Denn wir können jetzt erfolgreich OP-Masken verwandeln“, sagt Florian. Und Umweltverschmutzung vermeiden und einen kreativen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Hier kann abgestimmt werden

Seit dem Start der Vorentscheide am 15. November kann per Online-Voting unter voting.kika.de für je ein Projekt aus den Kategorien „For Our Planet“, „Clever Online“ und „Make a Change“ abgestimmt werden. Auf www.kika-award.de werden alle Nominierten vorgestellt.