Diagnose über den Computer: Telemedizin entlastet Ärzte. Foto: dpa/Marius Becker

Die Coronapandemie hat dafür gesorgt, dass die Telemedizin kräftig anzieht. Das beschleunigt den Wandel des Gesundheitssystems. Was hat sich im Südwesten verändert und wie profitieren Patienten?

Stuttgart - Die seit März schwelende Corona-Krise ist nach Ansicht von Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) eine „Belastungsprobe“ für das deutsche Gesundheitssystem, das die Herausforderungen bisher aber gut gemeistert habe. Neben langfristigen Effekten auf die Krankenhäuser und die ambulante Versorgung nannte Lucha im Gespräch mit unserer Zeitung einen Trend, der sich in der Krise herauskristallisiert habe: Die Zahl der Ärzte im Südwesten, die ihren Patienten Sprechstunden als Videoschaltkonferenzen anbieten, sei binnen Monaten rasant gestiegen auf mehr als 6000. Laut Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg hatten sich vor Corona nur neun Arztpraxen für Videosprechstunden registrieren lassen, in der Corona-Zeit sei die Zahl auf 3800 Praxen hoch geschnellt.