Wildkarpfen werden ausgesetzt und sollen eingewanderte Arten fressen. Foto: J. Eberhardt

Die Bestände gehen seit Jahren zurück. Experten beklagen einen „desolaten Zustand“ des Flusses und suchen Wege zur Abhilfe.

Heidelberg - Betagte Angler erinnern sich mit Schaudern an Zeiten, in denen der Neckar regelmäßig mit Schaumkronen in allen Farben aufwartete. Industrieabwässer, Schadstoffe und Kühlwasser aus Kraftwerken erwärmten das Wasser und verursachten Sauerstoffnot. Dank Betriebsschließungen und dem Bau neuer Kläranlagen ist der Fluss seit den 1970er Jahren zwar sichtbar sauberer geworden. Trotzdem schwinden seit Jahren die Fischbestände. „Wo wir im Verein vor zehn Jahren in ein paar Stunden noch 70, 80 oder 90 Kilo herausgeholt haben, bekommen wir jetzt noch einen oder zwei Fische“, sagt Wolfgang Reuther, der Ex-Präsident des Landesfischereiverbands, der in Edingen (Rhein-Neckar-Kreis) zu Hause ist. „Es ist wirklich ganz schlimm“, sagt er.