Am Montag startet die Nasa für die „Artemis“-Mission eine unbemannte Testrakete, die den Mond umrunden soll. Foto: IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Joe Burbank

Die Nasa will zurück zum Mond. Nun ist auch der zweite Versuch gescheitert, die Rakete ins All zu schießen.

Die US-Weltraumbehörde Nasa hat auch den zweiten Startversuch einer unbemannten Mond-Mission abgebrochen. Die Start-Leiterin von "Artemis I", Charlie Blackwell-Thompson, habe den Versuch wenige Stunden vor dem geplanten Start am Samstag abgesagt, wie ein Sprecher mitteilte. Zuvor hatte die Nasa bereits ein Leck in einem Tankschlauch bestätigt. Mehrere Versuche, dieses Problem zu lösen, waren gescheitert.

Nach dem abgesagten Start der Mondmission Artemis am Montag wollte die Nasa einen erneuten Versuch wagen, die Rakete ins All zu bringen. Geplanter Starttermin war Samstag von 20:17 Uhr deutscher Zeit an in einem zweistündigen Zeitfenster geplant. Am Montag hatte die US-Weltraumbehörde kurz vor dem Start der unbemannten Mission zum Mond Probleme mit einem der Triebwerke gemeldet. Es habe noch nicht die nötige Zieltemperatur erreicht, sagte Sprecher Derrol Nail am Montag rund eine halbe Stunde vor dem angesetzten Start.

Was ist das Ziel des Tests?

50 Jahre nach der letzten Mondlandung will die US-Raumfahrtbehörde Nasa eine Rakete zu dem Erdtrabanten schicken. Das Ziel der 42-tägigen Mission ist es, die Trägerrakete und die an ihrer Spitze sitzende Orion-Kapsel, in der später eine Besatzung reisen soll, unter realen Bedingungen zu testen. Ein Erfolg wäre höchst symbolträchtig, da die Nasa damit ihre Konkurrenzfähigkeit trotz wachsender Konkurrenz durch China und private Raumfahrtunternehmen demonstrieren könnte.

Was ist die Artemis-Mission?

Mit der „Artemis“-Mission sollten eigentlich bis 2024 wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, erstmals auch eine Frau. Dies ist nun frühestens für 2025 geplant. Vier Astronauten sollen mit dem Raumfahrzeug „Orion“ in die Mondumlaufbahn gebracht werden, wo zwei von ihnen dann auf ein Landegefährt umsteigen. Am Mond soll zudem eine Art Raumstation geschaffen werden, auch als Basis für einen bemannten Flug zum Mars - dies allerdings erst in fernerer Zukunft.

Als bislang letzter Mensch war im Dezember 1972 der 2017 gestorbene US-Astronaut Eugene Cernan mit der „Apollo 17“-Mission auf dem Mond gewesen.

Zwei Puppen an Bord

An Bord von „Orion“ sind diesmal unter anderem zwei Puppen: Zohar und Helga. Es handelt sich dabei um ein Projekt mit deutscher und israelischer Beteiligung. Getestet wird, ob eine in Israel entwickelte Schutzweste besonders einen weiblichen Körper effektiv vor gefährlicher Weltraumstrahlung schützen kann.

Für die „Artemis“-Mission sind mehr als 30 Milliarden Dollar veranschlagt. Neben der Nasa und der Europäischen Raumfahrtagentur Esa sind auch noch die Raumfahrtagenturen mehrerer anderer Länder beteiligt.