Ein Bürger hat ungewöhnliche Steine neben eine Baustelle entdeckt und das Landesamt für Denkmalpflege informiert. Bei der entdeckten Straße haben die Hobbyarchäologen Eisennägel gefunden – das ist ein weiterer Hinweis auf die Römerzeit. Bei der entdeckten Straße haben die Hobbyarchäologen Eisennägel gefunden – das ist ein weiterer Hinweis auf die Römerzeit. Foto: Stefan Pikart/Stefan Pikart

Neben einer Baustelle in Köngen finden Ehrenamtliche eine Straße und Eisennägel. Die Entdeckungen könnten aus der Römerzeit stammen.

Köngen - Auf Baustellen kommen zuweilen bisher unentdeckte archäologische Funde ans Licht. In der Gemeinde Köngen gab es diesen Fall vor Kurzem: Stefan Pikart hat am Rande einer Baugrube Überreste einer Straße, vermutlich aus der Römerzeit, entdeckt. Zunächst sind ihm einige Steine an der Böschung aufgefallen. Stefan Pikart informierte das Landesamt für Denkmalpflege darüber, das ehrenamtliche Helfer, Hobbyarchäologen, zum Fundort schickte. Der Entdecker hatte recht.

Der Abschnitt der entdeckten Straße wurde von den Hobbyarchäologen freigelegt. Damit konnten sie den Aufbau und die Breite feststellen. Es zeigte sich an der Setzung der Steine, dass lediglich ein Teil der Straße im Boden konserviert war. Die Helfer vermuteten bereits, dass die Straße aus der Römerzeit stammen könnten. Diese Zeitangabe hat sich bekräftigt: Neben den Überresten einer Straßentrasse lagen kleine verrostete Eisennägel. Die Nägel könnten, so die Hobbyarchäologen, von römischem Schuhwerk stammen. In der Römerzeit wurden Eisennägel häufig in der Sohle von Stiefeln verarbeitet.

Für das Landesamt für Denkmalpflege gibt es zwei Optionen, weitere Überreste der Straße zu finden. Es können zum Beispiel manuelle Sondierungen, also Ausgrabungen, rund um die Fundstelle gemacht werden. Diese Grabungen wären zeitaufwendiger als andere Methoden. Alternativ gibt es die Möglichkeit, mit Hightech-Geräten, wie mit einem Georadar, an der Stelle zu messen. Das Einfache an dieser Methode: Dafür müssten die Hobbyarchäologen am Fundort nicht mehr Erde aufgraben. Diese geomagnetischen Messungen zeigen die Strukturen im Boden, archäologische Straßenzüge wären so sichtbar. Laut Regierungspräsidium Stuttgart arbeitet das Landesamt für Denkmalpflege aktuell mit der Gemeinde Köngen zusammen, um die Fundstücke sowie den Fundort zu sichern.