Die Badegäste betraten das Bad über den Umkleideraum, der Platz für bis zu 30 Gäste bot. Im Anschluss besuchten sie das Calidarium, gefolgt vom Tepidarium mit warmem Wasser und dem Frigidarium mit kaltem Wasser. Foto: Imago/ZumaPress Wire

Einst war Pompeji ein Juwel im Römischen Reich, bis der Vesuv 79 . Chr. der Pracht ein Ende setzte. Von der 22 Hektar großen antiken Stadt ist etwa ein Drittel bis heute unter Vulkanasche begraben. Archäologen stoßen auf immer neue Schätze, wie jetzt auf ein opulentes Thermalbad.

Bei Ausgrabungen in der antiken römischen Stadt Pompeji haben Archäologen ein großes Thermalbad in einer Villa freigelegt. Neben einem großen Umkleideraum gab es mehrere unterschiedlich temperierte Baderäume und Becken sowie einen Bankettsaal.

Einer der größten privaten Thermalbad-Komplexe

Wie die Ausgrabungsstätte in Süditalien mitteilt, handelt es sich um einen der „größten privaten Thermalbad-Komplexe“, die bisher in der untergegangenen antiken Stadt bei Neapel gefunden wurden. Neben einem großen Umkleideraum gibt es mehrere unterschiedlich temperierte Baderäume und Becken sowie einen angeschlossenen Bankettsaal.

Beim Kaltbaderaum handelt sich um einen zehn Quadratmeter großen Innenhof mit Säulengang, in dessen Mitte sich ein großes Wasserbecken befindet. Foto: Imago/ZumaPress Wire

Die Badegäste betraten das Bad den Angaben zufolge über den Umkleideraum, der Platz für bis zu 30 Gäste bot. Im Anschluss besuchten sie das Calidarium, den Heißbaderaum mit einem Becken mit heißem Wasser, gefolgt vom Tepidarium mit warmem Wasser und dem Frigidarium mit kaltem Wasser.

Teile der originalen Wandbemalung sind noch erhalten. Foto: Imago/ZumaPress Wire

Vor allem der Kaltbaderaum sei „sehr beeindruckend“, erklären die Archäologen. Es handelt sich demnach um einen „zehn Quadratmeter großen Innenhof mit Säulengang, in dessen Mitte sich ein großes Wasserbecken befindet“. Nach dem Bad speisten die Gäste in einem Bankettsaal, dessen schwarze Wände mit Szenen aus der griechischen Mythologie dekoriert waren.

Die direkte Verbindung zwischen den Baderäumen und dem großen Gesellschaftssaal lässt darauf schließen, dass in dem römischen Haus opulente Bankette ausgerichtet wurden. Foto: Imago/ZumaPress Wire

Teil einer großen Villa

Bad und Saal sind Teil einer großen Villa, an deren Ausgrabung seit zwei Jahren gearbeitet wird. „Die direkte Verbindung zwischen den Baderäumen und dem großen Gesellschaftssaal lässt darauf schließen, dass in dem römischen Haus opulente Bankette ausgerichtet wurden“, erklärten die Archäologen.

Bad und Saal sind Teil einer großen Villa, an deren Ausgrabung seit zwei Jahren gearbeitet wird. Foto: Imago/ZumaPress Wire

Pompeji wurde im Jahr 79 n. Chr. bei einem Ausbruch des nahe gelegenen Vulkans Vesuv verschüttet, durch die Vulkanasche aber ungewöhnlich gut konserviert. Seit 1997 gehören die archäologischen Überreste der Stadt zum Unesco-Weltkulturerbe.

Neben einem großen Umkleideraum gibt es mehrere unterschiedlich temperierte Baderäume und Becken sowie einen angeschlossenen Bankettsaal. Foto: Imago/ZumaPress Wire

Archäologen gehen davon aus, dass bei dem Vulkanausbruch 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung von Pompeji starben. Von der 22 Hektar großen archäologischen Stätte ist etwa ein Drittel immer noch unter Vulkanasche begraben. Die Ausgrabungsstätte nahe Neapel gehört zu den beliebtesten Touristenzielen in Italien. Nur das Kolosseum in Rom hat noch mehr Besucher.