Ein Saugbagger wird Material aus dem Filderstädter Bärensee entfernen, um dessen Sauerstoffgehalt zu stabilisieren. Foto: Caroline Holowiecki

Bereits im März hat der Gemeinderat eine Entschlammung des Naturdenkmals beschlossen, nun geht es tatsächlich los. Die Arbeiten werden mehrere Wochen dauern.

Spaziergänger müssen sich im Wald zwischen Plattenhardt und Stetten auf Baustellenverkehr gefasst machen. Die Entschlammung des Bärensees beginnt. Mittels eines Saugbaggers soll Material aus dem See entfernt werden, um dessen Sauerstoffgehalt zu stabilisieren und zu ermöglichen, dass sich Flora und Fauna erholen. Das Verfahren ist laut dem Filderstädter Umweltschutzreferat besonders schonend, das Wasser muss dafür nicht abgelassen werden.

Der Bärensee ist bereits seit Langem ein Sorgenkind. Die Pächter, die Anglergruppe Bärensee, schlagen regelmäßig wegen des niedrigen Sauerstoffgehalts Alarm, immer wieder ist vor Ort ein fauliger Geruch wahrzunehmen. Im Winter 2016/2017 war der See umgekippt. Die Folge war ein großes Fischsterben. Seitens der Stadtverwaltung wurde und wird seither versucht, den Zustand des Gewässers zu verbessern.

Bereits 2009 war der See komplett ausgebaggert worden, Ende 2020 wurde er im Rahmen einer sogenannten Teilwinterung bis auf einen Rest abgelassen, außerdem wurde der Zulauf entschlammt. Mehrmals im Jahr werden Wasserproben entnommen, im Jahr 2022 begannen neue Messungen. Zudem wurden bereits Bäume zurückgeschnitten, damit weniger Laub ins Wasser fällt und sich dort zersetzen kann. Der durchschlagende Erfolg blieb jedoch aus.

Der Gemeinderat hat daher im März auf Empfehlung des Umweltschutzreferats beschlossen, das große Rad zu drehen und dem Schlamm mittels Saugbagger zu Leibe zu rücken. Das Ganze wird teuer. Von etwa 260 000 Euro war seinerzeit die Rede plus 10 000 Euro für ein Monitoring, und dabei ist nicht einmal klar, ob die Maßnahme langfristig fruchtet. Die Voraussetzungen sind nämlich grundsätzlich schlecht. Das Gewässer ist künstlich angelegt, der Zufluss über eine kleine Schichtquelle ist sauerstoffarm, auch regnet es immer weniger. Dennoch: Die Stadt ist rechtlich verpflichtet, das Naturdenkmal zu erhalten.

Mit den vorbereitenden Maßnahmen wird in den kommenden Tagen begonnen, wie aus dem Filderstädter Rathaus zu hören ist. Für die gesamte Entschlammung sind etwa sechs Wochen angesetzt. Während dieser Zeit wird man nur eingeschränkt an den See kommen. Der Weg dort bleibt zwar begehbar, es muss aber mit Baustellenfahrzeugen gerechnet werden.