Weihnachtliche Stimmung geht auch ohne Beleuchtung, findet Bolay. Foto: Ines Rudel/Ines Rudel

Der Ostfilderner Rathauschef will angesichts der Krise auf eine Weihnachtsbeleuchtung verzichten. Und wundert sich über manche Geschäfte.

In Esslingen stellt die Stadt ihr Netz an Straßenlaternen auf den Prüfstand, um Stromkosten zu sparen. Wernau will seine „Festbeleuchtung“ im gläsernen Bau zwischen der Stadthalle und den Verwaltungsräumen im Quadrium abschalten, muss dafür aber noch Elektrofachleute zurate ziehen. Denn laut dem Bürgermeister Armin Elbl gibt es in der Haustechnik eine unglückliche Verknüpfung. Auf beleuchtete Weihnachtsbäume will man in Wernau indes nicht verzichten.

Anders in Ostfildern. Dort hat der Oberbürgermeister Christof Bolay dazu aufgerufen, angesichts der Energiekrise diesmal „so weit wie möglich“ auf eine Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Er glaube nicht, dass die weihnachtliche Stimmung darunter leiden werde, sagte der Rathauschef in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Er wundere sich, dass in den Geschäften in Innenstädten nach wie vor nachts viele Lichter brennen, sagte Bolay. Er sei ein durch und durch optimistischer Mensch, doch angesichts der Energieknappheit könne einem schon etwas bange werden. Jeder solle einen Beitrag zum Energiesparen leisten. In der Ostfilderner Stadtverwaltung habe man bereits verschiedene Szenarien durchgespielt. Geprüft werde etwa, ob die Stadtbahnbrücke und der Platz vor dem Stadthaus im Scharnhauser Park weiter beleuchtet werden müssten. Nach den Worten des OB ist bei allem die Frage der Sicherheit zu klären und „was technisch überhaupt möglich ist“.

Stadt denkt über Energieferien nach

In einer nächsten Stufe werde man sich Gedanken über Energieferien oder mehr Homeoffice-Angebote für die Beschäftigten der Verwaltung machen. Auch Flutlichter auf Sportplätzen stünden dann zur Disposition. Wenn die Gasversorgung nicht mehr sichergestellt sei, werde man voraussichtlich das Hallenbad und andere Freizeiteinrichtungen schließen. Auf Sport in Hallen werde man dann verzichten müssen. Genaue Pläne für die verschiedenen Szenarien und Alarmstufen gebe es noch nicht. Aber der in der Verwaltung gebildete Krisenstab werde alle Möglichkeiten durchdenken. „Es geht darum, ein sehr deutliches Bewusstsein zu schaffen, dass wir vor einem sehr schwierigen Winter stehen könnten“, sagte Bolay.